Vortragsreihe: Gutes Leben in einer alternden Gesellschaft?
Die Vorträge stellen unter dem Obertitel „Gutes Leben in einer alternden Gesellschaft?“ zentrale alternswissenschaftliche Fragestellungen und Erkenntnisse in kompakter und allgemeinverständlicher Form vor. An jeden Vortrag schließt sich eine ausführliche Diskussion an. Da die einzelnen Vorträge sich nicht unmittelbar aufeinander beziehen, können auch einzelne Vorträge mit Gewinn besucht werden. Die Vortragsreihe ist eine Kooperationsveranstaltung des Centrums für Alternsstudien der Universität zu Köln mit der VHS Köln - Amt für Weiterbildung der Stadt Köln.
Demenz und Selbstbestimmung
Referentin: Prof. Dr. Christiane Woopen
Zeit/Ort: Dienstag, 18. März 2014, 17.30 Uhr, VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33 (Nähe Neumarkt)
Erläuterung:
Für viele Menschen ist die Diagnose Demenz gleichbedeutend mit dem Ende
eines selbstbestimmten Lebens. Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit
und Pflegebedürftigkeit stehen im Vordergrund einer defizitorientierten
Sichtweise, der demenzkranke Mensch mit all seinen noch gegebenen
Möglichkeiten tritt dabei allzu oft in den Hintergrund. In dem Vortrag
wird beleuchtet, was Selbstbestimmung im Zusammenhang mit einer
Demenzerkrankung bedeutet, welche Herausforderungen der Betroffene und
die ihn begleitenden Personen zu bewältigen haben, und welche
Bereicherung es sein kann, das Selbst des betroffenen Menschen in den
Mittelpunkt zu stellen. Dabei werden unter anderem die Stellungnahme des
Deutschen Ethikrates und verschiedene literarische Werke einbezogen.
Die Referentin ist Leiterin der Forschungsstelle Ethik am Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin an der Uniklinik Köln.
Altersbilder in Bewegung. Präsentation des intergenerationellen
Forschungsprojekts ‚Querformat: Alter-Bilder-Medien‘
Referenten/innen: Dr. Miriam Haller, Dr. Sabine Kampmann, Dr. Thomas Küpper
gemeinsam
mit Seniorstudierenden der Universität zu Köln und Doktoranden/innen
der Graduiertenschule ‚Alternskulturen‘ der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf
Zeit/Ort: Dienstag, 29. April 2014, 17.30 Uhr, VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33
Erläuterung:
„Altersbilder“ ist ein Verwirrung stiftender Begriff. Je nachdem werden
damit Vorstellungsbilder, sprachliche Topoi oder Diskurse des Alters
und Alterns bezeichnet ebenso wie visuelle Phänomene von den Gattungen
der Hochkunst über die verschiedenen fotografischen Visualisierungen bis
hin zu den Medien Film, Fernsehen, Video und deren Präsenz in den
unterschiedlichen Formationen des Internet. Das intergenerationelle
Forschungsprojekt ‚Querformat: Alter-Bilder-Medien‘ hat diese Unklarheit
des Begriffs aufgegriffen und seine Offenheit als Chance für eine
transdisziplinäre und intergenerationelle Verständigung über den
Zusammenhang von Alter, Visualität und Medialität genutzt. Die
Ergebnisse der Arbeiten über bewegte und bewegende Altersbilder in Film,
Fernsehen, Kunst und Literatur werden von Seniorstudierenden der
Universität zu Köln und Doktoranden/innen der Graduiertenschule
‚Alternskulturen‘ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vorgestellt.
Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt der Graduiertenschule
‚Alternskulturen – Alter(n) als kulturelle Konzeption und Praxis‘ der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Studiengang ‚Information and
Communication Design‘ an der Hochschule Rhein-Waal und dem Center for
Aging Studies der Universität zu Köln. Die Projektergebnisse werden 2014
in der im Bielefelder transcript-Verlag erscheinenden Zeitschrift
„Querformat. Zeitgenössisches, Kunst, Populärkultur“ veröffentlicht. Das
Projekt wird vom Förderfonds Kultur & Alter des Landes
Nordrhein-Westfalen gefördert.
Das Genossenschaftsmodell – Potenziale für die Sozialraumentwicklung
aus Sicht der Altersforschung
Referent: Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt
Zeit/Ort: Dienstag, 27. Mai 2014, 18.00 Uhr, VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33 (Nähe Neumarkt)
Erläuterung:
Im Lichte der sozialen Wandels, zu dem einerseits die demographische
Dynamik, andererseits ein Wandel der Ideenwelt und der Rechtsregime
(radikales Inklusionsrecht) gehören, stellt sich immer stärker die Frage
nach der Entwicklung integrierter Sozialräume im Sinne des lokalen
Daseinsraumes der Menschen im Lebenszyklus. Welche Rolle können
genossenschaftliche Organisationsformen (im eigentlichen Sinne der eG)
oder im soziologischen Sinne der Genossenschaftsartigkeit in Vereinsform
oder als einfache Form der Gesellschaft des bürgerlichen Rechts)
spielen? Mit ihren Eigenschaften der Selbsthilfe, Selbstorganisation und
Selbstverwaltung gehört die Genossenschaftsidee zu den
Quasi-Universalien in Kulturgeschichte und Kulturvergleich. Dabei soll
neben dieser auf die Formanalyse abstellenden Potenzialabschätzung aber
auch kritisch die Frage nach der Lückenbüßer-Funktion der Genossenschaft
im Kontext der Risikoprivatisierung eines sich aus der Verantwortung
zurückziehenden Sozialstaates reflektiert werden. Die Überlegungen
beruhen auf einer Fülle von Projekterfahrungen. Vgl. auch
Schulz-Nieswandt (2013): Der leidende Mensch in der Gemeinde als Hilfe-
und Rechtsgenossenschaft. Berlin. Der Referent ist Professor für
Sozialpolitik und Methoden qualitativer Sozialforschung an der
Universität zu Köln.
Von Eheglück, ewiger Partnerschaft und Rosenkrieg. Neuere Befunde zur
Qualität und Stabilität von Ehen
Referent: Prof. Dr. Michael Wagner
Zeit/Ort: Dienstag, 17. Juni 2014, 17.30 Uhr, VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33 (Nähe Neumarkt)
Erläuterung:
Der Vortrag behandelt aus soziologischer Sicht neuere Forschungsbefunde
zur Qualität und Stabilität von Ehen. Zunächst geht es um die Frage, in
welcher Hinsicht Ehescheidungen ein soziales Problem darstellen. Wir
beschreiben dann das Ausmaß der Ehescheidungen in Deutschland – auch im
europäischen Vergleich. Ferner widmen wir uns den Scheidungsrisiken,
also denjenigen Faktoren, die das Scheidungsrisiko erhöhen. Hierzu gibt
es eine Reihe von Scheidungsmodellen, aber auch zahlreiche empirische
Befunde. Dabei geht es unter anderem um die Ehedauer (Gibt es ein
„verflixtes“ siebtes Ehejahr?), das Heiratsalter (Früh gefreit, hat nie
bereut?) und die Stabilität der elterlichen Ehe (Überträgt sich das
Scheidungsrisiko von einer Generation auf die nächste?). Schließlich
betrachten wir eheliche Konflikte und fragen, ob und wie sie sich auf
die Ehestabilität auswirken können. Dabei wird sich zeigen, dass es
nicht so sehr auf das Ausmaß und die Art der Konflikte ankommt. Vielmehr
ist der Umgang mit Konflikten entscheidend. Der Referent ist Professor
am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) der Universität
zu Köln.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Vortragsreihe auf der Seite der Stadt Köln.