Eco-Lit
Das interdisziplinäre Verbundprojekt „Eco-critical Literacy in musik- und literaturbezogenen Praxen Kultureller Bildung“ (Eco-Lit) fragt, wie kulturelle Bildung einen Beitrag leisten kann in der Auseinandersetzung mit ökologischen Herausforderungen und den damit verbundenen gesellschaftlichen Transformationen. Dem Projekt liegt die Annahme zugrunde, dass in ästhetischen Praxen relevante Bildungsprozesse stattfinden können. Wichtige Anknüpfungspunkte finden sich dafür u.a. im Feld der Ecomusicology, im literarischen Eco-Criticism sowie Theorie und Praxis ästhetischer Bildung. Ziele des Projekts sind (a) die empirisch begründete Entwicklung eines bildungstheoretischen Modells von Eco-critical Literacy, das einen spezifisch ästhetischen Zugang zum Verstehen ökologischer Zusammenhänge beschreibt, womit ein veränderter Blick auf Selbst und Welt und eine transkulturelle Perspektive auf Klimagerechtigkeit ermöglicht werden. Es geht außerdem (b) um die Erforschung der Bedingungen, unter denen kulturelle Bildung zur Entwicklung von Eco-critical Literacy beitragen kann. Konkret zielt das Projekt (c) auf die nachhaltige Entwicklung und Weiterentwicklung von konkreten Angeboten zur kulturellen Bildung. Zur Erreichung der Ziele wird parallel in zwei Teilprojekten geforscht. Teilprojekt 1 untersucht in ethnografischer Herangehensweise postdigitale ästhetische Praktiken der Auseinandersetzung mit ökologischen Krisen an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus. Teilprojekt 2 beforscht und entwickelt Praxisprojekte, in denen Eco-critical Literacy gefördert werden kann. Die Datenerhebung in beiden TP stützt sich auf teilnehmende Beobachtung, Interviews im Feld und cyberethnografische Verfahren. Die Datenauswertung orientiert sich an der Grounded-Theory-Methodology.
Projekt-Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2026
dialoguing@rts
dialoguing@rts (Advancing Cultural Literacy for Social Inclusion through Dialogical Arts Education) ist ein Horizon Europe Projekt.
Ziel des Projektes ist die Stärkung sozialen Zusammenhalts durch die Vermittlung (inter-) kultureller Kompetenz in künstlerischer Praxis und Initiativen kultureller Bildung. Es geht um partizipative Formen der Musikvermittlung, Tanzvermittlung und Theaterpädagogik in der postmigrantischen Gesellschaft, im Dialog mit Kunstschaffenden, Kommunen, Schulen und außerschulischen Partnern. Im internationalen Konsortium arbeiten Universitäten und freie Kulturträger aus Norwegen, Finnland, Belgien, Serbien, Italien und Deutschland zusammen.
Projekt-Laufzeit: 01.01.2024 bis 30.06.2027
ERASMUS+ Vertrag mit der Université Paris Nanterre bis 2027
Ab Wintersemester 2022-23 besteht für Studierende und Dozierende die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt an der Pariser Universität Nanterre, Abteilung Anthropologie. Neben Einblicken in die französische musikethnologische Forschung bietet der Aufenthalt die Möglichkeit, eines der größten Musikarchive Europas, das Klangarchiv des Musée de l'Homme zu besuchen und Veranstaltungen des Centre de Recherche en Ethnomusicologie wahrzunehmen.
Weitere Informationen zu dieser internationalen Kooperation: JProf. Eckehard Pistrick, epistric@uni-koeln.de
Abgeschlossen: LEA - Lernprozesse und ästhetische Erfahrungen in der Appmusikpraxis
Beteiligt: Prof. Dr. Christian Rolle (Universität zu Köln), Linus Eusterbrock (Universität zu Köln), Matthias Krebs (UdK Berlin), Prof. Dr. Marc Godau (Universität Potsdam), Matthias Haenisch (Universität Erfurt)
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Verbundprojekt: MuBiTec – Musikalische Bildung mit mobilen Digitaltechnologien.
Weitere Teilstudien: AppKOM und LINKED
Laufzeit: 12/2017 bis 11/2020
Das Teilprojekt LEA - Lernprozesse und ästhetische Erfahrungen in der Appmusikpraxis untersucht in einer dreijährigen Längsschnittstudie Lernprozesse und ästhetische Urteils- und Erfahrungsmöglichkeiten im musikalischen Umgang mit digitalen Smarttechnologien.
Die Forschungsteilnehmer*innen werden jeweils ein Jahr lang bei ihrer Musikpraxis mit dem Smartphone oder Tablet in einem informellen Setting begleitet.
Dabei kommen Interviews, Videographie und teilnehmende Beobachtung zum Einsatz. Die Auswertung der Daten erfolgt auf der Grundlage qualitativer Methoden im Sinne der Grounded Theory.
LEA ist eine von drei Teilstudien innerhalb des Forschungsverbunds „MuBiTec – Musikalische Bildung mit mobilen Digitaltechnologien“. Der Forschungsverbund möchte herausfinden, welches besondere Bildungspotential sich durch den Einsatz von Mobiltechnologien in der musikalischen Praxis ergibt. In den drei Teilstudien soll untersucht werden, wie eine mobile Digitalkultur sozial und technologisch entsteht, welche besonderen ästhetischen Aspekte bei entsprechenden Bildungsangeboten eine Rolle spielen und welche spezifischen Kompetenzen gefördert werden. Die Studien finden sowohl im schulischen als auch außerschulischen Bereich der kulturellen Bildung statt.
Kontakt:
Prof. Dr. Christian Rolle
Mail: crolle@uni-koeln.de
Linus Eusterbrock
Mail: Linus.eusterbrock@uni-koeln.de
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Abgeschlossen: Zwei Fallstudien: Mento und Reggae
Folgendes von der DFG gefördertes Projekt wurde 2016 durch das Institut für Europäische Musikethnologie, vertreten durch Klaus Näumann, und dem Institute of Caribbean Studies & The Reggae Studies Unit, University of the West Indies, Jamaica, vertreten durch Donna P. Hope, durchgeführt:
Der entwicklungsspezifische Kontrast zwischen 1. der heute nahezu unbekannten Mento-Musik und 2. der seit den 1970ern (u.a.) in Deutschland verbreiteten Reggae-Musik.
Ziel ist es, den entwicklungsspezifischen Kontrast zu erforschen zwischen den beiden folgenden Musikstilen: 1. Die Mento-Musik, die als erste populäre Musikform Jamaikas und als eine der Wurzeln des jamaikanischen Reggaes gilt, heute aber nahezu in der Bedeutungslosigkeit versunken ist, da sie lediglich noch in einigen ländlichen Regionen der Insel und insbesondere im Kontext des Tourismus (in Hotels und Strandbars) praktiziert wird. 2. Die Reggae-Musik, die seit ihrer Entstehung (Ende der 1960er) weltweit bekannt und populär wurde und u.a. in Deutschland zahlreiche Nachahmungen fand, deren Idiom jedoch auf die jeweiligen Lebenswelten angepasst wurden. Das Besondere dieses anvisierten Projektes ist die Zweigliedrigkeit von einerseits der Thematik und andererseits der Kooperation von aus zwei unterschiedlichen kulturellen Kontexten stammenden Forschern (Jamaika und Deutschland).
Im Blickpunkt stehen hierbei grundsätzlich die folgenden Fragen: 1. Warum ist die Entwicklung beider Musikrichtungen gänzlich unterschiedlich verlaufen? Liegen die Gründe in den musikalischen Parametern selbst, in der Aufführungspraxis oder etwa in spezifischen außermusikalischen Konstellationen (z.B. im Flair des Rastafari-Kults in Konnotation zur Reggae-Musik oder im Hauch des „authentisch Urwüchsigen“ bei der Mento-Musik)? 2. Wie werden die beiden Stile (Musik, Texte, Aufführungspraxis) an die heutigen, genuin „wesensfremden“ Konstellationen angepasst, nämlich a) die Mento-Musik im Kontext des jamaikanischen Tourismus und b) die Reggae-Musik explizit in Deutschland. Beantwortet werden sollen diese Fragen (neben der Einbeziehung vorhandener Literatur) primär durch musikethnologische Feldforschungen und anhand der Methodiken der Beobachtung und qualitativen leitfadengestützten Interviews mit Musikern bzw. Bands. Von den daraus resultierenden Ergebnissen erhoffen wir uns generelle Einblicke über Genese, Entwicklung und eventuellen Untergang bzw. weltweites Reüssieren von musikalischen Idiomen in Abhängigkeit von den gesellschaftsspezifischen Konstellationen.