Forschung

 

Forschungsschwerpunkte 

Ein Schwerpunkt unserer Forschung liegt auf Networkingverhalten in Organisationen, d.h. Aufbau, Pflege und Nutzung von sozialen Beziehungen im beruflichen Umfeld. Im Fokus stehen dabei zum einen Konsequenzen von Networking für Individuen und Organisationen. Im Sinne einer ausgewogenen Perspektive untersuchen wir sowohl positive Konsequenzen wie z.B. Karriereerfolg als auch negative Konsequenzen, wie sie etwa in Konflikten mit außerberuflichen Rollen („Work-Life Balance“) entstehen können. Zum anderen untersuchen wir Determinanten von Networking im Sinne fördernder bzw. erschwerender Aspekte, wie sie etwa Persönlichkeitseigenschaften darstellen. Als Basis verwenden wir karriere-, gender- und machttheoretische Perspektiven.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Investitionsentscheidungen, insbesondere der Bindung an Ziele, die durch Entscheidungen avisiert werden, dem Commitment. Einerseits fördert Commitment zielorientiertes Verhalten und die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung, andererseits kann Commitment jedoch auch zum Festhalten und zu Folgeinvestitionen führen, obwohl negatives Feedback einen Abbruch des Projekts nahelegt. Der Fokus unserer Forschung liegt neben psychologischen und situativen Determinanten insbesondere auf zugrundeliegenden kognitiven Prozessen, welche zum Beispiel die Entwicklung von Interventionsmaßnahmen und eine Beurteilung der Rationalität des Verhaltens erlauben. Darüber hinaus spielt die sich über wiederholte Entscheidungen entwickelnde Dynamik der Prozesse für uns eine zentrale Rolle.

 

 

Ziel ist es, verschiedene Strategien beim Online-Networking sowie mögliche Einflussfaktoren wie Geschlecht, digitale Kompetenzen und Selbstwirksamkeit zu identifizieren. Darüber hinaus werden Empfehlungen formuliert, wie Online-Networking erfolgreich genutzt werden kann. So sollen Individuen in der aktiven Gestaltung ihrer Karriere in einer digitalisierten Arbeitswelt evidenzbasiert unterstützt werden.

Hintergrund & Relevanz

Die Arbeitswelt wandelt sich. Die digitale Transformation hat und wird Arbeitsmärkte, Organisationen und Berufe tiefgreifend verändern. So sind beispielsweise virtuelle Arbeit, flexible Zeiteinteilung und Autonomie heute viel selbstverständlicher und haben die traditionellen starren Abläufen in vielen Berufen abgelöst. Damit einher gehen häufigere Berufswechsel und weniger Sicherheit und die Verantwortung für den beruflichen Werdegang wird stärker auf das Individuum verlagert.

Forschungsbezug

Für die Berufslaufbahn gilt in der Berufsverlaufsforschung Networking als wichtige Kompetenz, die zum Erhalt beruflicher Ressourcen und zur Erreichung von Erfolg und Zufriedenheit beiträgt.

Die medienpsychologische Forschung zum Online-Networking mittels professioneller Networking-Sites (PNS) - wie z. B. LinkedIn oder Xing - zeigt erste positive Befunde zu deren beruflichem Nutzen. Aus theoretische Ansätze lässt sich ableiten, dass PNS Berufsverläufe nachhaltig beeinflussen, da sie (1) Sichtbarkeit steigern können, (2) eine Plattform für Botschaften an viele andere sind und (3) zudem aufzeigen, wer was weiß und wer wen kennt.

Projektbeschreibung

Im Rahmen des durch die RheinEnergieStiftung geförderten Kooperationsprojekts „Erfolgsfaktoren von digitalem Networking zur Berufs- und Karrieregestaltung: Die Rolle von Geschlecht, digitaler Bildung und Kompetenzen“ soll der Nutzen von PNS untersucht werden. In zwei Studien soll zum einen erforscht werden, wie das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Online- vs. Offline-Networking oder deren Kombination aussieht und welche Strategien beim Online-Networking identifiziert und empfohlen werden können. Zum anderen wird analysiert, ob sich weitere Einflussfaktoren aus dem Bereich des offline Networking, wie Geschlechterunterschiede oder die Wirkung von Selbstwirksamkeit auch im online Bereich zeigen. Die Ergebnisse werden in Fachpublikationen, in Workshops und auf Kongressen verbreitet. Zudem ist projektbegleitend ein Podcast geplant.

 
Leitung  Prof. Dr. Hans-Georg Wolff
Beteiligte an der UzK Louisa Stein, Jacqueline Marzen
Projektpartner Prof. Dr. Ivonne Preusser (TH Köln)
Fördermittelgeber RheinEnergieStiftung Jugend | Beruf, Wissenschaft 
Laufzeit 01.06.2023 – 31.12.2024 
 

Weitere Projekte

  • Corporate Social Responsibility und die Attraktivität von Arbeitgebermarken am Beispiel von Genossenschaftsbanken
  • Die Opferpersönlichkeit als Determinante von Mobbing in Organisationen