Zielsetzung
Die Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt) wurde 1996 an
der damaligen Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (heute
Humanwissenschaftliche Fakultät) der Universität zu Köln ins Leben
gerufen. Ihre Gründung war eine Reaktion auf neue gesellschaftliche
Herausforderungen, die sich im Zuge zunehmender Mobilität, Migration und
Diversifizierung der Gesellschaft im Kontext fortgeschrittener
Globalisierung herausgebildet haben. Diese Entwicklungen haben in
kürzester Zeit zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft und
zu neuen Bedingungen im urbanen Zusammenleben sowie in den
unterschiedlichsten Feldern pädagogischer Praxis geführt.
Wir gehen davon aus, dass man sich den genannten Veränderungen sowohl
gesellschaftlich als auch wissenschaftlich stellen muss; sie müssen
insbesondere in der Forschung und Lehre eine umfassende Berücksichtigung
finden. Es kommt darauf an, die neuen Entwicklungen adäquat zu erfassen
und neue Perspektiven für ihre Analyse, ihre Deutung und den Umgang mit
ihnen zu entwickeln. Der kritische Blick gilt dabei genauso dem
alltäglichen Umgang miteinander, den damit befassten Institutionen (vom
Kindergarten über die Schule, die Behörden bis hin zum politischen
System) wie der hier involvierten Öffentlichkeit (von den Medien bis hin
zur politischen Kultur). Ergänzt wird der Blick durch historische
Studien und wissenschaftliche Kooperation auf lokaler, nationaler wie
internationaler Ebene. Fokussiert werden dabei einerseits konstruktive
bzw. erfolgreiche Erfahrungen und Praktiken des Umgangs miteinander und
mit den neuen Entwicklungen. Anderseits wird nach den sozialen,
kulturellen sowie strukturellen Barrieren gefragt, nach Benachteiligung
und Diskriminierung, nach Konflikten und Risiken.
Eine besondere Herausforderung besteht für uns darin, den Weg für eine
zunehmende gesellschaftliche Vielfalt zu ebnen und ein entsprechendes
Wissen zu fördern. Die Forschungsstelle hat sich hier zum Ziel gesetzt,
die gesellschaftliche Einbindung der unterschiedlichen
Bevölkerungsgruppen gleichermaßen zu unterstützen, deren
sozio-kulturelle Identität zu stärken und für eine Verbesserung
zivilgesellschaftlicher Rahmenbedingungen einzutreten.