Unterstützte Kommunikation
UK - Was ist das?
Menschen, die aufgrund unterschiedlichster Beeinträchtigungen nicht oder in nicht befriedigendem Maße über Lautsprache kommunizieren können, benötigen ersetzende oder ergänzende Kommunikationsmöglichkeiten. Gründe hierfür können eine Behinderung, Erkrankung oder ein Unfall sein, z.B. Trisomie 21, Rett-Syndrom, Autismusspektrumstörungen, Aphasie nach Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Schädel-Hirn-Trauma. Einigen Menschen fällt es darüber hinaus schwer, gesprochene Sprache zu verarbeiten und zu verstehen.
Unterstützte Kommunikation (UK) stellt ein wissenschaftliches Fachgebiet in der Heil- und Rehabilitationspädagogik dar. Hauptziel ist es, Menschen eine Alternative oder Ergänzung zur Lautsprache zu bieten und somit ihre kommunikative Situation zu verbessern. Dabei umfasst UK ein Angebot für nicht oder kaum lautsprachlich sprechende Menschen aller Altersgruppen (vom Kleinkind bis zum Senior). Körpereigene Zeichen, z.B. Mimik, Gestik, Zeigen und Gebärden, gehören ebenso zu den Formen der UK wie Symbol- oder Buchstabentafeln und elektronische Kommunikationshilfen. Mittel der UK reichen von einfachen Hilfen mit nur einer Aussage, bis hin zu die Lautsprache vollständig ersetzenden, komplexen Kommunikationssystemen. Auch die Strukturierung des Umfeldes (z.B. Raumgestaltung, Visualisierung von Abläufen) kann eine Maßnahme der UK-Intervention sein. Die Methoden in der UK sind vielfältig und müssen individuell auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigung angepasst werden. Ein Kommunikationssystem umfasst meist mehrere Kommunikationsformen, um nicht lautsprachlich sprechenden Menschen in möglichst allen kommunikativen Situationen ihres Alltags Interaktionen zu ermöglichen.
Den Bezugspersonen kommt im Rahmen der UK-Förderung eine zentrale Rolle zu. Daher kann ihre Schulung eine wichtige Maßnahme der UK-Intervention sein.
Unterstützte Kommunikation ist Teil der Sprachtherapie bzw. Logopädie und ergänzt deren Angebot.