Veranstaltungen

 

 

Veranstaltungen Wintersemester 2009/2010

Nr. und Titel der Veranstaltung

7206 - Rassismus: individuelle 'Verfehlung' oder gesellschaftliche Struktur?

Art der Veranstaltung

Seminar

Zeit und Ort

Dienstags 12-14 Uhr, R 119

1. Termin

1. Semesterwoche

Zuordnung

BA: AM 7, Dipl: GS, HS, LA: M2/BS2, M4, SoPäd: M4c

Scheinerwerb

ja

Teilnehmer/innen

55

In der Forschung, aber auch in Politik und Öffentlichkeit, wird immer wieder diskutiert, wie das Phänomen Rassismus bestimmt und definiert werden sollte. Handelt es sich um ein Randphänomen, das nur bestimmten Bevölkerungsgruppen angelastet werden kann? Muss das Thema, bezogen auf die BRD, überhaupt noch diskutiert werden oder handelt es sich um einen nur noch historisch relevanten Gegenstand? Im Rahmen des Seminars werden wir uns mit unterschiedlichen Ansätzen beschäftigen, die versuchen, das komplexe Phänomen Rassismus zu bestimmen und zu erklären. Dabei soll der Fokus vor allem darauf liegen, zu ergründen, ob es sich bei Rassismus um eine individuelle ‚Verfehlung‘ oder um eine gesellschaftliche Struktur handelt, oder ob situationsabhängig mal das eine, mal das andere zutrifft. Geklärt werden soll darüber hinaus, welche gesellschaftlichen Folgen Ansätze haben, die Rassismus als individuelle ‚Verfehlung‘ betrachten bzw. Ansätze, die Rassismus als eine der Gesellschaft inhärente Struktur begreifen. Im Zuge dessen werden wir uns mit grundlegenden Theorien befassen, die helfen können, die Fragestellung zu beantworten, als auch mit gesellschaftlichen Fragen, die mit dem Phänomen `Rassismus´ zusammen hängen – wie etwa dem Verhältnis von Mehrheits- und Minderheitengesellschaft.

 

 

Veranstaltungen Sommersemester 2009

Nr. und Titel der Veranstaltung

7201 - Einführung in die kritische Diskursforschung

Art der Veranstaltung

Seminar

Zeit und Ort

Di 10-11.30 Uhr, R 119

1. Termin

1. Semesterwoche

Zuordnung

1-Fach-BA: BM 4, Dipl.: GS

Scheinerwerb

ja

Teilnehmer/innen

55

Die sozialwissenschaftliche Diskursforschung untersucht, wie gesellschaftliche Phänomene sozial hergestellt werden. Hierzu analysiert sie Textproduktionen jeglicher Form, um das jeweils gültige Wissen einer Zeit zu einem Thema oder Themenbereich sowie gültige gesellschaftliche Ordnungen herauszuarbeiten und anhand dessen die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit aufzuzeigen und zu kritisieren.

Innerhalb der Diskursforschung existieren unterschiedliche Ansätze. Das Seminar will vor allem in die kritische Diskursanalyse einführen, die im deutschsprachigen Raum in Anlehnung an Michel Foucaults Diskurstheorie vor allem von  Jäger/Jäger und Link entwickelt wurde. Neben der theoretischen Erarbeitung der Methode soll diese in Kleingruppen praktisch erprobt werden. Ziel ist es, mit der Methode vertraut zu sein und ihre Erkenntnispotentiale und -grenzen einschätzen zu können.

Literatur:

  • Bublitz, Hannelore (2006): „Differenz und Integration. Zur diskursanalytischen Rekonstruktion der Regelstrukturen sozialer Wirklichkeit“, in: Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy (Hrsg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Band 1: Theorien und Methoden. 2., akt. Aufl. Wiesbaden (VS), S. 227-262.
  • Jäger, Siegfried (2004): Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. Münster (Unrast).
  • Jäger, Siegfried (2006): „Diskurs und Wissen. Theoretische und methodische Aspekte einer Kritischen Diskurs- und Dispositivanalyse“, in: Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy (Hrsg.): Handbusch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Band 1: Theorien und Methoden. 2., akt. Aufl. Wiesbaden (VS), S. 83-114.
  • Keller, Reiner (2007): Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. 3., akt. Aufl. Wiesbaden (VS).
  • Keller, Reiner (2006): „Wissenssoziologische Diskursanalyse“, in: Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy (Hrsg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Band 1: Theorien und Methoden. 2., akt. Aufl. Wiesbaden (VS), S. 115-146.

 

Nr. und Titel der Veranstaltung

7202 - Über die strukturelle Konstruktion von Ungleichheit

Art der Veranstaltung

Seminar

Zeit und Ort

Do 10-11.30, R 103

1. Termin

1. Semesterwoche

Zuordnung

Lehramt: Modul IV, Dipl.: HS, BA: AM7

Scheinerwerb

ja

Teilnehmer/innen

55

Das Thema Ungleichheit ist in aller Munde. Es existieren unzählige Studien, die (immer wieder) feststellen, dass unsere Gesellschaft entgegen des propagierten Gleichheitsethos durch starke Ungleichheiten geprägt ist.

Doch wie entstehen diese? Wie schafft es eine Gesellschaft, die Chancengleichheit zur Maxime erklärt, real solch massive Ungleichheiten zu erzeugen? Entsteht Ungleichheit auf individueller Ebene oder wird sie, wie der Seminartitel nahe legt, strukturell erzeugt, ist sie eine Konstruktion unserer gesellschaftlichen Strukturen? Inwieweit entsteht sie durch die „alten“ Differenzlinien race, class und gender? Welche der „neuen“, bisher wenig beachteten Achsen der Differenz, wie etwa Alter oder Sexualität, führen zu Ungleichheiten? Welche Verantwortung kommt gesellschaftlichen Institutionen zu, welche Verantwortlichkeit tragen Individuen?

Diese und weitere Fragen will das Seminar näher beleuchten und (Teil-)Antworten finden. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie bereit sind, Texte zu lesen und aktiv mit zu arbeiten.

 

Literatur:

  • Berger, Peter A.; Weiß, Anja (Hrsg.) (2008): Transnationalisierung Sozialer Ungleichheit. Wiesbaden (VS).
  • Burzan, Nicole (2007): Soziale Ungleichheit. Eine Einführung in die zentralen Theorien. 3. Aufl. Wiesbaden (VS).
  • Klinger, Cornelia; Knapp, Gudrun-Axeli; Sauer, Birgit (Hrsg.) (2007): Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität.
  • Moebius, Stephan (2006): „Pierre Bourdieu: Zur Kritik der symbolischen Gewalt“, in: ders.; Quadflieg, Dirk (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. Wiesbaden (VS), S. 52-66.
  • Weiß, Anja; Koppetsch, Cornelia; Scharenberg, Albert; Schmidtke, Oliver (Hrsg.) (2001): Klasse und Klassifikation. Die symbolische Dimension sozialer Ungleichheit. Opladen (Leske + Budrich).

 

Veranstaltungen Wintersemester 2008/2009


7249 Kritische Weißseinsforschung – Eine Einführung

freitags 10-11.30h, R 9

zusammen mit Käthe von Bose

Wenn im dominanten akademischen Diskurs über Rassismus gesprochen und geschrieben wird, wird der Fokus überwiegend auf die „Betroffenen“ gerichtet, die aufgrund ihrer Herkunft und/oder ihres „anderen“ Aussehens mit Rassismus persönlich konfrontiert sind. Dabei gerät immer wieder aus dem Blick, dass Rassismus auch alle anderen „betrifft“ und vor allem von der Weißen Mehrheitsgesellschaft erzeugt wird.

Die kritische Weißseinsforschung, die in der deutschsprachigen Diskussion um Rassismus, Migration, Globalisierung, Geschlechterforschung etc. erst seit kurzem Einbezug findet, wendet den Blick. Sie wechselt die Perspektive und untersucht das, was in den Debatten um Rassismus, Kolonialismus und Postkolonialismus und Schwarzsein meist unbenannt und unmarkiert bleibt und in der Folge nebensächlich erscheint: Weißsein.

In diesem Seminar werden wir uns einführend mit dem Thema Weißsein beschäftigen, wobei wir uns überwiegend auf den deutschsprachigen Zusammenhang beschränken. Neben dem historischen Kontext und der Konstruktion von Weißsein wollen wir uns kritisch, aus der veränderten Perspektive heraus, mit aktuellen Rassismusdiskussionen, Definitionsmacht und Privilegien- und Ressourcenverteilung beschäftigen. Dabei soll stets Bezug zum Alltag hergestellt werden, so dass die soziale und gesellschaftliche Relevanz und die Folgen einer solchen Perspektive deutlich werden.

 

Literatur:

  • Eggers, Maureen Maisha; Kilomba, Grada; Piesche, Peggy; Arndt, Susan (Hrsg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster (Unrast).
  • Castro Varela, María do Mar; Dhawan, Nikita (2005): Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. Bielefeld (transcript).
  • Mamozai, Martha (1982/1989): Schwarze Frau, weiße Herrin. Frauenleben in den deutschen Kolonien. Reinbek (Rowohlt).
  • Wollrad, Eske (2005): Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion. Königstein/Taunus (Ulrike Helmer)

 

7755 Die Darstellung von Migration in den Medien

dienstags 8.00-9.30h, R 119

Migration in ihren unterschiedlichen Facetten ist ein von den Medien viel besprochenes Thema. In diesem Seminar werden wir uns mit den Darstellungsweisen verschiedener Themenbereiche der Migration in den (Print-)Medien beschäftigen und sie darauf hin analysieren, welche Bilder und Diskurse von den Medien implizit oder explizit vermittelt werden. Zudem soll es darum gehen, welche Konsequenzen diese Darstellungsweisen für Migrant/innen und die so genannte Mehrheitsgesellschaft haben und wie dem entgegen gewirkt werden kann.