Ministerin ausgezeichnet

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Der HumanAward 2008 der Familie Kluge-Stiftung der Universität zu Köln wurde im feierlichen Rahmen am 14.10.08 in Berlin an Frau Dr. von der Leyen, Bundesministerin, verliehen. Frau Ministerin von der Leyen erhielt die Ehrung für ihr Grundverständnis menschlicher Politik, die im Bereich Kinderförderung und Elternförderung den Optimismus vermittelt, dass Kindererziehung und Kinderbetreuung sich für Partnerschaft und Gesellschaft lohnt und Kinder eines Tages das pädagogische Lehren an ihre Lebensstifter und Bildungsförderer zurückzahlen.

 

Frau von der Leyen wurde für ihr Grundverständnis von Beziehungen zwischen Eltern  und Kindern, Kindern und Eltern und für die Integration der „emotional-kognitiven Führungsfähigkeit" in Beruf und Gesellschaft geehrt. Außerdem wird sie dafür ausgezeichnet, dass sie eine „Renaissance des Glücks" bzw. jenes Optimismus, der ein realistischer Optimismus genannt werden darf, in ihrer Familie und in ihrem politischen Alltag vertritt. Dieselbe ist davon überzeugt, dass es dann, wenn Engagement, Anspannung, Vertrauen und Handlung in Verbindung mit Glück zu einem Erleben und zu einer Einstellung führen, wenn man „fleißig ist, sich übt, sich vorbereitet, für seine Ideen kämpft und an das Gute glaubt", es Eltern und Kindern gut geht. Frau von der Leyen erscheint den Begründern der Stiftung als eine „realisitische Optimistin" (im Sinne von M. Horx), die das Risiko liebt, sich an der Front des gesellschaftlichen Lebens exponiert und das Scheiternkönnen nicht aus dem Auge verliert.

 

Sie erwies sich in den vergangenen Jahren als eine Persönlichkeit, die sich im Übermaß einen „Hoffnungskredit mit Risiko" leistete, um sich für die gute Sache um der Kinder willen einzubringen, um den Wert der Frauenseele allen Aufgeschlossenen wieder deutlich zu machen.

Ohne den von der Leyen'schen Mut wäre sie nicht diejenige, die das einleitete, was inzwischen von vielen Frauen und zunehmend von Männern in Anspruch genommen wird:

 

Mehr Erziehungsraum für die eigenen Kinder in Anspruch nehmen zu können und ein inniges Bindungsverhältnis zum Kind einzugehen.

 

Frau von der Leyen schuf die Ressourcen dafür, dass die Kontinuität der Eltern-Kind-Beziehung und umgekehrt zur Realität wird. Sie praktiziert einen gesellschaftlich notwendigen und gesellschaftlich erhaltenden „reziproken Egoismus" (M. Horx). Dies verstehen unter dieser Wortneuschöpfung:

 

  • zu werben, um andere wohlwollend für Kindererziehung zu stimmen,
  • zu geben, um für Eltern mehr Erziehungsraum zu bekommen,
  • die Menschen zur Kooperation zwischen den Generationen einzuladen, weil Kooperation auf lange Sicht sich als die effektivere Beziehungsstrategie erwiesen hat.

 

Ihre Sicht von menschlicher Beziehung, von Talentförderung und Glück wird auf ihre Weise machbar, weil Kinder so früh in tiefem Vertrauen über die Eltern in die Welt hineinwachsen.

An Frau von der Leyen sieht der offene Betrachter -in ihrer Privatsphäre und in der Öffentlichkeit-, welchen Gewinn es für den Nächsten wie für alle Mitglieder der Gesellschaft bringt, wenn man die Haltung, den Mut und die überzeugende Argumentation lebt:

Wenn es Kindern gut geht, wird es deren Gesellschaft

auch ein wenig besser gehen.

 

Wer Frau von der Leyen hört oder liest, in dem wird der Eindruck entstehen:

 

„Es wird schon werden ..............."

 

Selbstverständlich werden die Probleme nicht vom Tisch gewischt und Katastrophen vermieden. Doch niemals darf es dazu kommen, dass Pessimismus eine Gesellschaft überwältigt. Diese Frau nutzt politische Macht dazu, die Wünsche von Kindern und Eltern in Erfüllung gehen zu lassen -  und das nicht nur mit klarem Kopf, sondern mit gelassener Heiterkeit. Sie lebt den Standpunkt, dass es in unserer Leistungsgesellschaft zu einem Umdenken zu Gunsten der Zukunft kommen muss - nämlich die Zukunft geborener und noch ungeborener Kinder. Sie lebt und verspricht ein modernes Beziehungsglück, dass eine neue „Beziehungsmixtur" von Beruf und Elternschaft erlaubt und wo die Frauen der Zukunft keine Randgruppe bleiben müssen, nur weil sie Mutterglück, Erziehungsglück  und Partnerschaft als bedeutungsvoll vor Augen haben." (Auszüge aus der Laudatio)

An dem Festakt nahm u.a. auch  Herr Uwe Schummer, Mitglied des Deutschen Bundestages, teil

 

Die Familie Kluge-Stiftung der Universität zu Köln „belohnt" Projekte für umgesetzte Ideen oder für ein bewährtes Konzept, welche

  • Optimismus vermitteln
  • sich menschlich lohnen
  • wo Spaß und Humor inbegriffen sind
  • wo Bewährtes in Frage gestellt wird und
  • Grips offenbar wird.

 

„Menschlich ist, was Werte schafft!" meinen die Gründer der Familie Kluge-Stiftung. Es werden auch in diesem Jahr Menschen geehrt, die trotz ökonomisch enger Korsetts das Optimum für die beteiligten Menschen herausholen.

 

Prämiert wurden bei der ersten Vergabe in 2006 Herr Dugimont, Personalentwickler im Unternehmen Heel in Baden-Baden, Herr Dr. Christoph Schürmann, Schulrat im Schulamtsbezirk Bonn für die Initiative des Lese- und Dialogprojektes: „Story Sack", Frau B. Lechtermann als Ideengeberin der Sendung „Bildung macht Spaß und Wissen ist cool.", außerdem eine Hauptschullehrerin, die Moral in der Schule zum Erblühen bringt und Jugendliche pädagogisch so abfängt, dass  sie wieder lernen und ihr Leben gestalten wollen, und Aaron Löwenbein für seine „Produktionsschule", mit dem Ziel, mit jungen Menschen den Übergang zwischen Schule und Beruf erfolgreich zu gestalten.

 

Eine Jury aus Wirtschaft und Bildung achtet darauf, dass die o.g. Kriterien erfüllt werden. Dieser für den europäischen Raum einmalige Stiftungspreis  wird von Prof. Dr. Karl-J. Kluge und Eva Kluge sowie von ihren Töchtern Nicola und Prof. Dr. Annette Kluge vergeben, um publik zu machen, dass sich wirtschaftliches und menschliches Handeln nicht ausschließen. „Effizienzsteigerung auf Kosten der Menschen ist keine Managementkunst und das könnte wahrscheinlich jeder", sagt Prof. Dr. Annette Kluge. „Aber erst bei der Zielbalancierung von Menschlichkeit und Ökonomie trennt sich die Manager-Spreu vom Weizen!"

 

Die Abbildung zeigt die Ehrung, die in Begleitung des Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer und anderen Gästen ausgesprochen und „gefeiert" wurde.

 

von li. nach re.:

Uwe Schummer (MdB), Eva Kluge, Ministerin von der Leyen, Prof. Dr. Karl-J. Kluge