Urbanes Zusammenleben

Zum Umgang mit Migration und Mobilität in europäischen Stadtgesellschaften

Band 20

Verlag

VS Verlag, 2010, 261 S., 29,90 Euro, ISBN 978-3-531-17054-1

HerausgeberInnen

Prof. Dr. Wolf-D. Bukow
Universitätsprofessor für Kultur- und Erziehungssoziologie am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln bis 2011.
Seit 2011 Seniorprofessor am FoKoS, Universität Siegen mit den Schwerpunkten Mobilität und Diversität.

Beschreibung

 

Gerade die europäische Stadt kannte schon immer den Fremden, den Anderen. In ihr war schon immer jeder jedem anderen fremd. Die Migrationsdebatte hat möglicherweise dieses Charakteristikum nie als Chance begriffen, sondern eher als Gefährdung des Urbanen. Der Migrant wird erst dann zum Migranten, wenn er als solcher identifiziert wird. Es ist - in Anlehnung an Georg Simmel - soziologisch unerheblich, ob man fremd ist in einer Stadt, als Fremder in einem anderen Land lebt. Soziologisch erheblich ist aber, wenn eine Gesellschaft dazu übergeht, dem Fremden einen bestimmten Status zuzuweisen.
Die Mobilität im Zuge der Globalisierung macht aus den europäischen Großstädten und Metropolen grundsätzlich nichts anderes, als das, was sie vorher auch waren: Sie waren immer schon gekennzeichnet durch kulturelle Vielfalt, Heterogenität, Fremdheit, Überraschendem, Unerwartetem und das in verdichteter und komplexer Form des Urbanen. Was ist also passiert, dass die Orte kultureller Vielfalt zu Orten kultureller Konflikte und sozialer Integrationsprobleme geworden sind? Verändert Mobilität als Paradigma globalisierten Lebens auch die Migrationsdebatte und die Muster und Erwartungen, die wir an Migration anlegen?

Das Buch ist eine Bereicherung für alle diejenigen, die dem klassischen Migrationsdiskurs immer schon kritisch gegenübergestanden haben. Und es bereichert die stadtsoziologische Diskussion um die Bedeutung und die Eigenarten der europäischen Stadt, die viele bereits als vernachlässigbar betrachten.