Die multikulturelle Stadt
Von der Selbstverständlichkeit im städtischen Alltag
Band 6
Verlag
SV Verlag, 2001, 476 S., 49,95 Euro, ISBN 978-3-663-09741-9
HerausgeberInnen
Prof. em. Dr. Wolf-Dietrich Bukow
Universitätsprofessor für Kultur- und Erziehungssoziologie am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln bis 2011.´Seit 2011 Seniorprofessor am FoKoS, Universität Siegen mit den Schwerpunkten Mobilität und Diversität.
Dr.'in Claudia Nikodem
Studienrätin im Hochschuldienst; Gleichstellungsbeauftrage der HF für Berufungsangelegenheiten; Vertrauensdozentin der Friedrich-Ebert-Stiftung und Mitglied bei der Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiSt)
Prof.'in Dr. Erika Schulze
Professorin für die Soziologie der Kindheit und Jugend an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen seit März 2010 und Mitglied bei der Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiSt).
Univ.Prof. Dr. Erol Yildiz Ph.D.
Seit Sommer 2008 ist er am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Fakultät für Kulturwissenschaften, tätig und dort Mitglied in der Institutskonferenz des Instituts für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung.
Beschreibung
Durch Migrationsprozesse, aber auch im Rahmen zunehmender funktionaler Ausdifferenzierung und der Pluralisierung von Lebensstilen haben sich gerade die Großstädte zu multikulturellen Formationen - nicht nur in ethischer Hinsicht - entwickelt. Auch ist der öffentliche Diskurs in Politik und Wissenschaft häufig von einem Lamento über den Zerfall der Städte, der Rede von dem „Scheitern der multikulturellen Gesellschaft" sowie der Hervorhebung ethnisch-kultureller Differenzen als einem zentralen gesellschaftlichen Problem geprägt.
Diesem Ansatz setzen die Autoren einen erweiterten Multikulturalismusbegriff entgegen, der sich auf die städtische Vielfalt im weitesten Sinne bezieht. Zugleich wird hier vertreten, dass es trotz Konflikten und Risiken, trotz Ausgrenzung und Rassismus sehr wohl ein funktionierendes lebenspraktisches Miteinander, eine Selbstverständlichkeit im städtischen Alltagsleben, gibt, dass gerade die urbane Bevölkerung Kompetenzen entwickelt hat, trotz spezifischer „privater" Differenzen „öffentlich" miteinander umgehen zu können.
Die Untersuchung zeigt, dass sich allem beliebtem Lamentieren über den Zerfall der Städte und dem Scheitern der „multikulturellen Gesellschaft" zum Trotz - trotz Rassismus und Ausgrenzung - sehr wohl ein lebenspraktisches Alltagsleben entwickelt hat und Kompetenzen gewachsen sind, mit denen Konflikte zivil gelöst werden.