CONTRA: Countering Propaganda by Narration Towards Anti-Radical Awareness

Fördererinstitution:
Europäischen Kommission (Ausschreibung: Preventing Radicalization to Terrorism and Violent Extremism" HOME/2014/ISFP/AG/RADX)

Fördersumme Universität zu Köln: 304.452 EUR €, 2 x 13-TV-L

Gesamtsumme: 812.000 EUR

Laufzeit: 03.2016-02.2018 (24 Monate)

Konsortialführer: Bundeskriminalamt (BKA)

Projektpartner:
Gary Bente, Hans-Joachim Roth, Daniel Roth, Lena Frischlich (Universität zu Köln),
Peter Vorderer, Diana Rieger (Universität Mannheim),
Manuel Torres Soriano (Universität Sevilla),
Verfassungsschutz Österreich,
Nationalkoordinator für Terrorismusbekämpfung der Niederlande,
Götz Nordbruch (ufuq.de)

Zusammenfassung: Die Sicherheitslage in Europa wird zunehmend von rechtsextremistischen und Islamistischen Radikalisierungsprozessen bedroht. Auch wenn Radikalisierung ein multidimensionaler, multifaktorieller Prozess ist, so ist das Internet eines der Hauptinstrumente um Jugendliche anzuziehen und damit potentiell ein wichtiger Faktor in möglichen Radikalisierungsprozessen. Nach der Schule verbringen junge Menschen einen Großteil ihrer Zeit online (van Eimeren & Frees, 2013). Extremistische Propaganda hat damit ein hohes Potential auch bisher un-radikalisierte Jugendliche zu erreichen. Propaganda benutzt dabei multiple Formen, Frames, und Narrative um junge Menschen zu erreichen. Präventive Ansätze müssen daher früh in vulnerablen Entwicklungsphasen ansetzen und Schulen sind daher ein geeigneter Ansatzpunkt um koordinierte Messungen auf europäischer Ebene zu implementieren. Politisches Bewusstsein und kritische Medienkompetenz werden jedoch bisher nicht systematisch in Schulen unterrichtet.
Das Ziel des vorliegenden Projektes ist es aufbauend auf bisherigen wissenschaftlichen Ergebnissen aus der Extremismusforschung das Bewusstsein für radikale Botschaften zu erhöhen und praktische und Innovative Ansätze zur schulischen Vermittlung von kritischer Medienkompetenz und zur Stärkung politischer Deliberation als Prävention extremistischer Einstellungen und Verhaltensweisen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu entwickeln und zu evaluieren. Damit soll der Grundstein für die Entwicklung eines Schulprogrammes gegen Extremismus gelegt werden, welches in den Mitgliedsstaaten der EU eingesetzt werden kann und die Möglichkeiten der Praktiker erhöht.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Projekt die Sichtbarkeit, Reichweite und den Kontext von extremistischen Videos und Videos die sich gegen Extremismus stellen studieren um relevantes Material für Bildungszwecke zu identifizieren. Der Fokus liegt dabei auf rechtsextremistischen und Islamistischen Ideologien und entsprechenden Gegenbotschaften. Darauf aufbauend wird ein prototypisches Lehrkonzept entwickelt, dass (a) Medienkompetenz im Sinne der Vermittlung von Konzepten und Techniken zur Analyse von medialen Botschaften und manipulativen Strategien vermittelt; (b) Diskurskompetenz für die Diskussion der erworbenen Fähigkeiten mit Gleichaltrigen und Eltern fördert; und (c) den Transfer dieses Wissens durch pädagogische Simulationsspiele unterstützt (Handlungskompetenz). Das Projekt stellt damit Materialien und Methoden für die anti-extremistische Bildungsarbeit in Schulen und best-practice-Empfehlungen für die Vermittlung kritischer Medienkompetenz in Schulen zur Verfügung.

Schlüsselwörter: Counter-Narrative, Prävention, Propaganda, Rechtsextremismus, Islamismus, Schulische implementierung