Veranstaltungsübersicht

 

Dr. Wolfgang Gippert

 

WS 2009/10

7201 Totale Institutionen

7202 Startpaket – Basiskompetenzen im Erziehungswissenschaftlichen Studium

SoSe 2010

7166 Historische Sozialisationsforschung

7167 Kolonialismus und Geschlechterverhältnisse

WS 2009/10

7138 Reformpädagogische Theorie und Praxis

7167 Kritische Männerforschung – Theorien und Forschungsfelder

SoSe 2009

7147 Kindheit, Jugend und Familie im historischen Wandel I

7148 Kindheit, Jugend und Familie im historischen Wandel II

WS 2008/09

7064 Männersache! Sozialisation in männerbündischen Kulturen des 19. und 20. Jahrhunderts

7047 Historische Bildungsforschung – Theorien, Methoden, Forschungsfelder

WS 2007/08

7079 Transkulturalität und Gender in bildungshistorischer Perspektive

WS 2004/05

7048 Kolonialismus – (k)ein Thema der pädagogischen Historiographie?

WS 2003/04

7038 Reformpädagogik und Lebensreform

WS 2001/02

7025 Autobiographien als Quelle der Erziehungswissenschaft

SoSe 2001

7035 Generationen und Generationenverhältnisse

WS 2000/01

7005 Jean Jacques Rousseau: Emile oder Über die Erziehung

SoSe 2000

7030 Kindheit in Köln. Aspekte des Wandels von Lebens- und  Aufwachsbedingungen

WS 1999/00

7038 Pädagogen und Pädagogik im Nationalsozialismus

SoSe 1999

7001 Pädagogik im Zeitalter der Aufklärung

WS 1998/99

7000 Einführung in die Historische Pädagogik

SoSe 1998

7837 Einführung in die Historische Pädagogik

 

 

Veranstaltungen WS 07/08

 

Dr. Wolfgang Gippert

 

7079 Transkulturalität und Gender in bildungshistorischer Perspektive

W. Gippert (für E. Kleinau)
Alte LPO: HSTL A; C
Neue LPO: Modul 3; 6, Baustein 1;2
Diplom: HSTD 4; 5
Mi. 10.00 - 11.30 Uhr, R 103
TZ: 50

Diskussionen um den Kulturbegriff sowie um die Frage nach der tatsächlichen Verfasstheit von Kulturen haben sich seit den 1990er Jahren zunehmend dynamisiert. Neue Konzepte und Begrifflichkeiten wie ‚Hybridisierung’, ‚Multiethnizität’ ‚Traveling Cultures’, ‚Transnationalität’, ‚Transkulturalität’, ‚Glokalität’, verweisen allesamt auf die generelle Nicht-Abgeschlossenheit und Dynamik von Kultur. Transkulturalität und Kulturtransfer, ethnische und kulturelle Vielfalt sind jedoch keineswegs ausschließlich moderne Erscheinungen. Vielmehr handelt es sich dabei um Phänomene, die sich in vorindustriellen Gemeinschaften ebenso finden wie in komplexen, postmodernen Gesellschaften, haben doch Migrationsbewegungen, Kriege, Handelsbeziehungen u.ä. seit jeher das ‚Eigene’ mit dem ‚Fremden’ konfrontiert. Auch die Genderforschung sucht und findet neuerdings Berührungspunkte mit dem Paradigma der Transkulturalität. Durch die Verknüpfung von Kultur- und Genderforschung können innerhalb einzelner Kulturen Differenzsetzungen wie Gender, Ethnie, Nationalität, Klasse, Religion etc., die die Ungleichheitsstrukturen nahezu aller Gesellschaften prägen, in ihrer Wechselwirkung sichtbar gemacht werden.

Das Seminar ist als flankierende Veranstaltung zur gleichnamigen Tagung konzipiert, die am 8. und 9. Februar 2008 in Köln stattfindet. Zum einen werden neuere Theoriekonzepte wie Transkulturalität, ‚Critical Whiteness’ und ‚Othering’ diskutiert, zum anderen werden Ergebnisse aus konkreten (bildungs-)historischen und kulturwissenschaftlichen Forschungsarbeiten zu Migration, Kolonialismus, Kulturtransfer, Identitäts- und Fremdheitskonstruktionen, Bedeutung von Geschlecht in transkulturellen Kontexten u.ä. vorgestellt.

Scheinerwerb: Referat, Hausarbeit oder Tagungsbericht.

Einführende Literatur:

 

Informationen zur Tagung: http://www.hf.uni-koeln.de/30522

 

 

 

Veranstaltungen WS 08/09

Dr. Wolfgang Gippert

 

7064 Männersache! Sozialisation in männerbündischen Kulturen des 19. und 20. Jahrhunderts

HSTL : Modul 3
HSTD: 5
WFP: Frauen- und Geschlechterforschung
BA: Aufbaumodul 2
Di. 14.00 - 15.30 Uhr, R 215

Innerhalb der Genderforschung ist die Kritische Männerforschung ein relativ junger Wissenschaftszweig, der in der scientific community wie auch in der universitären Lehre bislang allerdings wenig etabliert ist. In Übereinstimmung mit modernen feministischen Positionen geht Männerforschung davon aus, dass "Männlichkeiten" nicht einfach "natürlich" geben sind, sondern dass sie in sozialen Prozessen im Sinne von "doing-gender" hergestellt werden, historisch wandelbar sind und dazu dienen, Dominanzverhältnisse gegenüber Frauen und unter Männern zu etablieren bzw. aufrecht zu erhalten. Das Seminar will die Geschichte von Männlichkeiten im 19. und 20. Jahrhundert aus bildungshistorischer Perspektive beleuchten und dabei dominante kulturelle Leitbilder, männerbündische Lebenswelten und "typische" Sozialisationsbedingungen zur Erzeugung hegemonialer Männlichkeiten rekonstruieren – beispielsweise in Burschenschaften und Studentenverbindungen, in Turn-, Schützen- und Gesangsvereinen, in bündischen Jugendorganisationen, im Militär als Sozialisationsinstanz sowie im nationalsozialistischen Gewaltmilieu von HJ, SA und SS.


Scheinerwerb: Referat, Hausarbeit, Protokoll oder Posterpräsentation.

Einführende Literatur:

  • Kühne, Thomas: Männergeschichte als Geschlechtergeschichte. In: Ders. (Hg.): Männergeschichte - Geschlechtergeschiche. Männlichkeit im Wandel der Moderne. Frankfurt a.M./New York 1996, S. 7-30.
  • Martschukat, Jürgen/Stieglitz, Olaf: Es ist ein Junge! Einführung in die Geschichte der Männlichkeit in der Neuzeit. Tübingen 2005.
  • Reulecke, Jürgen: Ich möchte einer werden so wie die... Männerbünde im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M./New York 2001.

7047 Historische Bildungsforschung - Theorien, Methoden, Forschungsfelder

HSTL : Modul 3
HSTD: 4 und 5
BA: Aufbaumodul 1
Do. 10.00 - 11.30 Uhr, R 9

Historische Betrachtungen aus pädagogischer Perspektive ermöglichen Informationen und Reflexionen über gesellschaftspolitische Bedingungen für Erziehung, Bildung und Sozialisation, über anthropologische Grundlagen (u. a. Menschenbilder), Erziehungs- und Bildungsziele, -prinzipien, -vorstellungen sowie über die Organisation und Entwicklung institutionalisierter Erziehung und Bildung in unterschiedlichsten Epochen. Ausgehend von theoretischen Grundannahmen der historischen Sozialisations- und Bildungsforschung werden im Seminar verschiedene Forschungsfelder exemplarisch anhand der Epoche des Deutschen Kaiserreichs thematisiert: Reformpädagogische Ansätze – Kinderwelten – Jugendleben – Frauengeschichte – Lebensreform – literarische Verarbeitungen.


Scheinerwerb: Referat, Hausarbeit, Protokoll oder Posterpräsentation.

Einführende Literatur:

  • Berg, Christa (Hg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte. Bd. 4. 1870 – 1918: Von der Reichsgründung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. München 1991.
  • Gestrich, Andreas: Vergesellschaftungen des Menschen. Einführung in die historische Sozialisationsforschung. Tübingen 1999.
  • Kerbs, Diethart/Reulecke, Jürgen (Hg.): Handbuch der deutschen Reformbewegungen 1880-1933. Wuppertal 1998.

 

Veranstaltungen SoSe 09

Dr. Wolfgang Gippert

 

7147 und 7148 Kindheit, Jugend und Familie im historischen Wandel

HSTL : Modul 3 und 5
HSTD: 4 und 5
WFP: Pädagogik der frühen Kindheit und Familienpädagogik/ Außerschulische Jugendbildung
BA: Aufbaumodul 1

7147 Di. 10.00 - 11.30 Uhr, R 9
7148 Do. 10.00 - 11.30 Uhr, R 9

Die Themen, Ansätze, Modelle. Zugänge und Theorien zur Geschichte von Kindheit, Jugend und Familie sind je nach Blickrichtung sozialhistorischer Forschung sehr unterschiedlich, breit gefächert und zunehmend unübersichtlich. Mit modischen Schlagworten wie "Individualisierung", "Fragmentierung", "Emotionalisierung", "Pluralisierung" und zunehmender "Pädagogisierung" werden gemeinhin die großen Entwicklungslinien tituliert. In der Veranstaltung werden exemplarische Aspekte des Wandels von Kindheit, Jugend und Familie im 19. und 20. Jahrhundert und bezogen auf den deutschsprachigen Raum untersucht. Vor dem Hintergrund der jeweiligen sozioökonomischen Verhältnisse können etwa die Zusammensetzung, Wirtschaftsweise, Rollen- und Beziehungsmuster sowie generell die Sozialisationsbedingungen in bäuerlichen Familien, im "alten" Handwerk und in der Hausindustrie, in bürgerlichen und proletarischen Familienformen thematisiert werden. Für den Bereich "Jugend" bieten sich freizeit- und organisationsgeschichtliche Zugänge und Studien zu jugendlicher Subkultur an, aber auch zu staatlichen Kontroll- und Sanktionsmechanismen. Der Wandel von "Kindheit" erschließt sich u.a. an den Veränderungen räumlicher Lebensverhältnisse, an denen sich Prozesse zunehmender "Verhäuslichung" und "Verinselung" in der Moderne ausmachen lassen.


Scheinerwerb: Protokoll, Posterpräsentation, Referat, Hausarbeit, Klausur.

Einführende Literatur:

  • Rosenbaum, Heidi: Formen der Familie. Untersuchungen zum Zusammenhang von Familienverhältnissen, Sozialstruktur und sozialem Wandel in der deutschen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Frankfurt a.M. 1982.
  • Gestrich, Andreas: Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert. München 1999.




Veranstaltungen WS 09/10

Dr. Wolfgang Gippert

 

7138 Reformpädagogische Theorie und Praxis

GSTL : Modul 1
BA: Basismodul 1
Di. 10.00 - 11.30 Uhr, R 9

Die pädagogischen Ideen und schulpädagogischen Praxisansätze, die im ausgegehenden 19. Jahrhundert und in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entwickelt worden sind, werden gemeinhin unter dem Begriff "Reformpädagogik" bzw. "reformpädagogische Bewegung" subsummiert. Dabei handelte es sich um heterogene, teilweise widersprüchliche Reforminitiativen einer "neuen" Erziehung, die sich aus der Kritik an der damaligen Schule und der Form des schulischen Lernens nach der Jahrhundertwende unabhängig voneinander enwtickelten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine "Pädagogik vom Kinde aus" propagierten - das unabdingbare Interesse an der Entwicklung, der "Natur" und der Individualität des Kindes. Im Seminar werden nach den Interessen der Teilnehmenden verschiedene reformpädagogische Konzepte thematisiert und nach den jeweils inhärenten didaktischen Prinzipien erarbeitet. Hospitationen an verschiedenen reformpädagogisch ausgerichteten Schulen in Köln sind möglich. Alle Arbeitsmodalitäten werden in den ersten Sitzungen geklärt.

Einführende Literatur:

Skiera, Ehrenhard: Reformpädagogik in Geschichte und Gegenwart. Eine kritische Einführung. München; Wien 2003.


7167 Kritische Männerforschung - Theorien und Forschungsfelder

HSTL : Aufbaumodul 2a
HSTD: 4 und 5
WFP: Frauen- und Geschlechterforschung
BA: Aufbaumodul 2
Do. 10.00 - 11.30 Uhr, R 9

Innerhalb der Genderforschung ist die Kritische Männerforschung ein relativ junger Wissenschaftszweig, der in der scientific community wie auch in der universitären Lehre bislang allerdings wenig etabliert ist. In Übereinstimmung mit modernen feministischen Positionen geht Männerforschung davon aus, dass "Männlichkeiten" nicht einfach "natürlich" geben sind, sondern dass sie in sozialen Prozessen im Sinne von "doing-gender" hergestellt werden, historisch wandelbar sind und dazu dienen, Dominanzverhältnisse gegenüber Frauen und unter Männern zu etablieren bzw. aufrecht zu erhalten. Im Seminar werden verschiedene Theorieansätze zur Männerforschung thematisiert und die Konstruktionen und Alltagspraxen dominierender und marginalisierter Männlichkeiten in Geschichte und Gegenwart untersucht. Alle Arbeitsmodalitäten werden in den ersten Sitzungen geklärt.

Einführende Literatur:

Martschukat, Jürgen/Stieglitz, Olaf: Es ist ein Junge! Einführung in die Geschichte der Männlichkeit in der Neuzeit. Tübingen 2005.

 




 




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