Sitzungsthema: Künstliche Intelligenz: Über den Wunsch Zukunft zu planen.
Lange Zeit war im pädagogischen Denken die Zukunft nah und klar bestimmt: Pädagogisches Handeln bereitete auf das Jüngste Gericht vor. Dann aber erwies sich Zukunft als offen und die Pädagogik vereinbarte sich auf das Offenhalten der Zukunft für Einzelne und die »junge Generation«. Heute gilt Zukunft als gestaltbar: Jede Gestaltung schafft Zukünfte, schliesst aber auch andere aus.
In welcher Weise wird Zukunft durch datengetriebene Technologien und Künstliche Intelligenz (KI) gestaltet?
Wie werden Modelle, die Errechnung von Regelmäßigkeiten, die Beschreibung von Wirklichkeit mittels Daten performativ?
Entstand datafizierendes Denken erst mit der Entwicklung von Technologien oder nehmen Technologien nicht eher auf bestehende kulturelle Praktiken Bezug?
Weshalb kommen genau jetzt Anliegen wie »indigene Datensouveränität« und »technoökofeministische Ansätze« in den Blick?
Der Vortrag wird zur Beantwortung dieser Fragen grundlegende Mechanismen und Konzepte von KI erläutern.
Zur Person:
Zuletzt veröffentlichte sie eine empirische Studie zu anarchokapitalistischen Lebensentwürfen
digitaler Nomad:innen (Donner/Allert (2022): »Auf dem Weg zur Cyberpolis« Transcript-Verlag).
In Freiburg studierte Heidrun Allert Erziehungs- und Medienwissenschaften.
Sie wurde promoviert am Institut für Elektrotechnik und Informatik der Universität Hannover.
Dort befasste sie sich an der Arbeitsgruppe »Knowledge Based Systems« (Prof. Dr. Wolfgang Neid),
einem Teilgebiet der Informatik, mit Fragen der Modellierung und des Semantic Web.