Gözde Özenç Ä°ra ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Grundschulbildung der Hacettepe-Universität in Ankara, Türkei. Ihr akademisches Interesse gilt musikintegrierten Lehrplänen und inklusiven Bildungspraktiken. Gözde widmet sich der Entwicklung inklusiver Pädagogik im allgemeinen Schulbereich mit dem Ziel, den sozialen Zusammenhalt und das Zugehörigkeitsgefühl von Schülern mit Migrationshintergrund zu fördern. Um ein umfassendes Verständnis der Bildungsbedürfnisse benachteiligter Schüler und der Sichtweisen der Lehrer auf sie zu erlangen, verwendet sie eine Reihe empirischer Forschungsmethoden. Derzeit führt sie ihre Postdoc-Forschung an der Universität zu Köln durch. Ihre Postdoc-Projekte befassen sich mit inklusiver Musikausbildung, Musiklehrerausbildung und der Schnittstelle zwischen Musik und Migration im deutschen Kontext. Mit diesen Arbeiten möchte sie sowohl zum theoretischen als auch zum pädagogisch orientierten Wissen über inklusive Musikausbildung in kulturell vielfältigen Gesellschaften beitragen.
Projekt: Inklusive Pädagogik im Musikunterricht: Ein Vergleich der Perspektiven von Lehrern an Grund- und Sonderschulen in Deutschland und der Türkei
Unsere Initiative, die von Dr. Theresa Stommel und Dr. Lukas Bugiel in Zusammenarbeit mit Dr. Gözde Özenç Ä°ra geleitet wird, zielt darauf ab, die Perspektiven von Grund- und Sonderschullehrern in Deutschland und der Türkei auf inklusive Musikpädagogik und Lehrplanentscheidungen zu untersuchen. Demografische Veränderungen, die Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und der globale Vorstoß zur Verwirklichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung haben dazu geführt, dass sich Bildungssysteme zunehmend auf die Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Inklusion konzentrieren. Obwohl der Musikunterricht eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Inklusion benachteiligter Kinder spielt, besteht nach wie vor ein Mangel an Verständnis für die Perspektiven von Musikpädagogen auf inklusive Unterrichtspraktiken. Unser Projekt befasst sich direkt mit den Herausforderungen und Chancen des inklusiven Musikunterrichts. Wir werden untersuchen, wie Lehrer in beiden Ländern sozialen Zusammenhalt und Inklusion im Musikunterricht verstehen, wie sich ihre Lehrplanentscheidungen auf Bildungsgerechtigkeit auswirken und wie diese Erkenntnisse zukünftige Unterrichtspraktiken leiten können.
Zu diesem Zweck werden wir Dokumente analysieren, Online-Umfragen durchführen und persönliche Interviews mit Grundschul- und Sonderschullehrern führen, um ihre Ansätze zu sozialem Zusammenhalt und Inklusion im Musikunterricht besser zu verstehen. Darüber hinaus werden wir die Musiklehrpläne in Deutschland und der Türkei vergleichen, um zu verstehen, wie sie den Bildungsbedürfnissen benachteiligter Kinder gerecht werden, insbesondere von Kindern mit Lernbehinderungen und Migrationshintergrund. Unsere Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Lehrerausbildungsprogramme in beiden Ländern zu verbessern und dabei auf das Wissen über Musik und Sonderpädagogik zurückzugreifen. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden wir Unterrichtsmodule entwickeln, die Grundschul-, Musik- und Sonderschullehrer unterstützen können. Durch die Verwendung einer Mischung verschiedener Forschungsmethoden wollen wir ein umfassendes Verständnis der inklusiven Musikpädagogik vermitteln und nützliche Empfehlungen für die Lehrerentwicklung geben.
Wir werden unsere Erkenntnisse durch Veröffentlichungen in internationalen, von Experten begutachteten Zeitschriften, Präsentationen auf Bildungskonferenzen, einen interdisziplinären Online-Kurs für Grundschul-, Musik- und Sonderschulschüler sowie Workshops in Ankara und Köln weitergeben. An diesen Workshops werden Lehrer und Schüler teilnehmen und ihnen die Möglichkeit geben, die Forschungsergebnisse zu diskutieren und zu erörtern, wie sie in ihrer eigenen Unterrichtspraxis angewendet werden können. Den Abschluss des Projektes bildet die SALON-Veranstaltung an der Universität zu Köln.