Was ist ADHS?
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung
Die Abkürzung ADHS steht für „Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung“ und bezeichnet eine international anerkannte psychiatrische Diagnose.
Die drei Basissymptome sind:
- Unaufmerksamkeit (leicht ablenkbar, sprunghaft, schlechte Organisation, schnell wechselndes Interesse, keine Reizselektion)
- Impulsivität (wenig Selbstkontrolle, kaum Bedürfnisaufschub)
- Hyperaktivität (überhöhte, desorganisierte motorische Aktivität, kaum steuerbar)
I.d.R. sind meist Kinder und Jugendliche, häufiger Jungen als Mädchen, von ADHS betroffen, es gibt jedoch auf Erwachsene, die von ADHS betroffen sind. Die Literatur spricht in letzterem Fall von 1,3% bis 4,7% Betroffenen.
Problematisch ist die ADHS aufgrund diverser Entwicklungsgefährdungen: So existiert für Betroffene ein erhöhtes Risiko auf:
- Lern- und Verhaltensstörungen
- Depressionen
- Suchtprobleme
- Angsttörungen
Ursachen
Bei ADHS lässt sich als Ursache kein einzelner Grund angeben, vielmehr ist von einer multifaktoriellen Verursachung auszugehen. Exakte Ursachen sind dato noch nicht komplett geklärt.
Sicher ist, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine wesentliche Rolle spielen.
Diagnostik
Eine sichere Diagnostik ist im Falle von ADHS nahezu unverzichtbar. Diese kann von einem Kinder- und Jugendpsychiater oder klinischen Psychologien durchgeführt werden. Diese/r sollte sich bei seiner Diagnose auf verschiedene Quellen stützen. Hierzu gibt es verschiedene Methoden.
Wichtig: Die Diagnosen der Klassifikationssysteme ICD und DSM unterscheiden sich.
Gemein ist beiden:
- Die Symptome müssen mindestens über einen Zeitraum von sechs Monaten in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenenem Ausmaß vorliegen.
- Die Störungen müssen bereits vor dem Alter von sieben Jahren auftreten.
- Die Störungen müssen in zwei oder mehr Lebensbereichen auftreten
Vertiefung
Die Bundesärztekammer hat im Internet eine umfangreiche Stellungnahme zu ADHS veröffentlicht. Dieser sind professionelle Ausführungen zu Ursachen und Diagnostik in einem Frage-Antwort-Katalog sowie einer Kurz- als auch Langfassung der Stellungnahme zu entnehmen: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.7.47.3161