Studienfahrt in die Türkei (24.09.2013 - 04.10.2013)

Im Rahmen der Studienfahrt "Soziale Arbeit im Vergleich" besuchten wir in diesem Jahr die Hauptstadt der Türkei Ankara und Istanbul.

Nach unserer nächtlichen Ankunft in Ankara wurden wir schon morgens nach dem Frühstück in unserer Unterkunft von unseren türkischen Gastgebern begrüßt. Genächtigt wurde in einem Hotel der Schule für Handel und Tourismus, in dem wir von Auszubildenden versorgt wurden. 

Zuallererst stand der Besuch der Fakultät für Soziale Arbeit der Hacettepe Universität auf dem Programm. Dort wurden wir von Prof. Dr. Ilhan Tomanbay und seinen Mitarbeitern herzlich empfangen und mit Tee und Gebäck verköstigt, während wir einen informativen Einblick in die jüngste Geschichte der Sozialen Arbeit in der Türkei erhielten.

Anschließend durften wir die erste Hausnotrufzentral der Türkei, SABEV, besuchen, die von Prof. Dr. Ilhan Tomanbay mit ins Leben gerufen wurde.

Den Tag ließen wir anschließend bei einem gemeinsamen Abendessen über den Dächern Ankaras ausklingen ...

Der nächste Tag startete mit einem Besuch im Hauptsitz der AKP bei Güldal Aksit, Ministerin für die Belange der Frauen und Familien und Vorsitzende der Frauenbranche, die sich Zeit für eine aufschlussreiche Diskussion nahm.

Anschließend wurde ein Jugendzentrum für auf der Straße arbeitende Kinder besucht, in dem neben Zahlreichen Freizeitangeboten, Verpflegung etc. auch ein Friseur zur Verfügung stand, dessen Dienste von einem Teilnehmer unserer Gruppe sogar in Anspruch genommen wurden.

In den nächsten Tagen besuchten wir zahlreiche städtische Einrichtungen (Kinderheim, Familienzentrum, Sozialkaufhäuser und zahlreiche Einrichtungen der einzelnen Stadtteile) in denen wir stets die türkische Gastfreundschaft erfahren durften und nicht zum letzten Mal mit Tee und Gebäck versorgt wurden. 


 

Ein Höhepunkt des Besuchs in Ankara war die Besichtigung der Atatürk Mausoleums. 

Zu einem Fest der Haceteppe Universität kamen wir aufgrund unseres vollen Zeitplans leider zu spät, sodass wir nur noch mit wenigen Studenten in Kontakt treten konnten. Dennoch wurden einige ausgelassene Gespräche und Diskussionen über die derzeitige Lage in der Türkei geführt.

(Das Foto zeigt das Gegenstück zum H1) 

Beim Erkunden des Nachtlebens der Hauptstadt stießen wir noch auf einige Überreste von Protesten, die nicht von der Regierungspartei entfernt wurden. 

Nach 5 Tagen in Ankara machten wir uns auf den Weg nach Istanbul, wo wir ein ganz anderes Bild der Türkei sehen sollten.

Beeindruckt von den schönen Kulissen der Stadt am Bosporus spazierten wir am ersten Tag durch die Menschenmassen zwischen Taksim und dem goldenen Horn und genossen einen Tag Freizeit. 

 

Auch in Istanbul waren wir zu Gast an einer Universität. Prof. Dr. Ugur Tekin begrüßte uns an der Aydin Universität, einer privaten Hochschule, und hielt einen Vortrag über die Soziale Arbeit in der Türkei und gab Einblicke in das politische System. 

Anschließend begaben wir uns auf den Taksimplatz und in den Gezi Park und erhielten einen Vortrag zur Chronologie der Gezi Proteste.

Als  Außenstehende ist es ein seltsames Gefühl an einem Ort zu sein, an dem Wochen zuvor noch Menschmessen demonstrierten und Straßenschlachten stattfanden. Bezeugt werden die Proteste nur noch durch wenige Graffitis, während alle anderen Spuren schon längst beseitigt zu sein scheinen ... 

Der Besuch eines Zentrums für Menschen mit geistiger Behinderung war sicherlich eines der Highlights in Istanbul. Neben einer musikalischen Vorführung, durch die uns die osmanischen Klänge näher gebracht wurden, bekamen wir noch eine Einführung in die Ebru-Malerei – eine traditionelle Kunst und Technik des Malens auf dem Wasser.

Weitere Programmpunkte waren u.a der Besuch eines Kinderheims, eines Jugendzentrums, eines Sozialkaufhauses oder eines Zentrums für minderjährige Flüchtlinge in dem wir die unglaublichen Geschichten einiger Jugendlicher erfuhren. 

Selbstverständlich kam das Sightseeing nicht zu kurz ... 

Zum Ende unserer Fahrt bekamen wir die Möglichkeit im Galataturm mit Blick auf den Bosporus zu Abend zu essen und rundeten die Tour mit einem ausgiebigen türkischen Frühstück am darauffolgenden Morgen ab. 

So lässt sich mit etwas Abstand behaupten, dass die Soziale Arbeit in der Türkei zwar noch in den Kinderschuhe steckt, die türkische Küche und Gastfreundschaft aber ganz weit vorne anzutreffen ist. 

 

Wir kommen gerne wieder!