Evaluation der Wirksamkeit von SAPV in Nordrhein (APVEL)

Verantwortlich

Prof. Dr. Holger Pfaff

Weiter verantwortlich

Dr. Nadine Scholten nadine.scholten[uk]uk-koeln.de

Zeitraum

01.06.2017-30.05.2019

Förderung

Beschreibung

Es gibt mit der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Deutschland zwei ambulante Formen der Palliativversorgung. Beide ermöglichen terminal erkrankten Personen, die letzten Lebenstage in ihrer vertrauten, häuslichen Umgebung zu verbringen und auch dort zu versterben. Ziele der AAPV und SAPV sind, neben der Unterstützung der Betroffenen und deren Angehörigen in Fragen der Selbstbestimmung und Lebensqualität, unter anderem die Schmerzreduktion und die Linderung weiterer Krankheitssymptome, die individuell von Patient zu Patient variieren können. In der SAPV findet eine aufwändige inter- und multidisziplinäre Betreuung statt. Im Gegensatz zur AAPV ist die Verordnung der SAPV somit nur für Personen mit einem sehr komplexen Symptomgeschehen vorgesehen. Mit dem Projekt APVEL möchten die Lehrstühle für Palliativmedizin der Unikliniken Aachen (Konsortialführung), Bonn und Köln die SAPV in der Region Nordrhein (Aachen, Köln und Bonn) evaluieren. Das Gesamtprojekt umfasst drei Arbeitspakete: Dazu gehören die Analyse von Routinedaten zu Patientencharakteristika und der Versorgungssituation, sowie die Analyse der Versorgungsunterschiede zwischen Patienten mit AAPV und SAPV. Ein weiterer Projektteil umfasst die Evaluation der Wirksamkeit von AAPV und SAPV aus Patienten-, Angehörigen, Versorger- und Zuweiserperspektive in Bezug auf die Linderung belastender Symptome. Das IMVR übernimmt die Evaluation der Verordnungspraxis der SAPV im Vergleich zur AAPV und der Regelversorgung. Fokussiert wird dabei, auf Basis welcher Kriterien niedergelassene Hausärzte und Onkologen die SAPV verordnen. Zudem soll aufgezeigt werden, wie beide Facharztgruppen ein komplexes Symptomgeschehen bezogen auf palliativ versorgte Patienten definieren. Das Studiendesign folgt einem Mixed-Methods-Ansatz: Zunächst sollen anhand qualitativer Methoden Kriterien identifiziert werden, nach denen in der Praxis die Verordnung der SAPV (oder der AAPV) erfolgt. Dazu werden Experteninterviews und eine Fokusgruppenbefragung mit niedergelassenen Hausärzte und Onkologen in der Region Nordrhein (Aachen, Köln und Bonn) durchgeführt. Auf Grundlage der qualitativen Analyseergebnisse wird ein standardisiertes Fragebogeninstrument entwickelt, mit dem die tatsächliche Verordnungspraxis der niedergelassenen Hausärzte und Onkologen erhoben wird.

Description

German outpatient palliative care is divided into general outpatient palliative care (AAPV) and specialized outpatient palliative care (SAPV). Both forms enable ill and dying persons to spend their remaining time at home so that they can die in a familiar environment. The aim of outpatient palliative care is to provide an increase in quality of life and support patients and their relatives to preserve their self-determination. Additional goals are the alleviation of symptoms such as the reduction of pain. SAPV is based on high standards in providing care and requires an interdisciplinary approach. Therefore, physicians exclusively prescribe SAPV to patients with a complex symptomatology. The chairs of palliative medicine of Aachen, Bonn, and Cologne aim to evaluate SAPV in the Province of North Rhine. The project contrasts SAPV with AAPV. There are three main research goals. The first part deals with the analysis of administrative health insurance data. So it is focused on patient characteristics and health care tracks as well as health care differences between patients that receive AAPV or SAPV. The second section examines SAPV and AAPV from the patient’s point of view as well as from the perspective of their relatives and palliative care providers. The third part of the project is located in the Institute of Medical Sociology, Health Services Research, and Rehabilitation Science (IMVR). The institute investigates distinctive features of SAPV and AAPV according to the opinion of general practitioner and oncologists in the outpatient sector. The objective is to analyze decisions of both disciplines for prescribing SAPV instead of AAPV and to define the term “complex symptomatology.” The design of the study is based on mixed methods. The initial stage of the project process includes qualitative expert interviews and focus groups. Afterwards, a quantitative questionnaire will be developed on the basis of the qualitative research results.