MUK– Erweiterung des Selektivvertrags zu Maßnahmen der Unterstützte Kommunikation

Verantwortlich

Prof. Dr. Jens Boenisch jens.boenisch[uk]uni-koeln.de

Weiter verantwortlich

Zeitraum

01.12.2017-31.08.2021

Förderung

Beschreibung

Menschen, die aufgrund angeborener oder erworbener Behinderungen nicht bzw. nicht mehr sprechen können, sind in ihrer Kommunikationsfähigkeit umfassend gestört. Ihre Lebensqualität, soziale Teilhabe und Selbstbestimmung sind in erheblichem Maße beeinträchtigt. Durch den Einsatz des kommunikationstherapeutischen Konzepts der „Unterstützten Kommunikation“ können diese Menschen ihre Verständigung und Lebensqualität erheblich verbessern. Jedoch erschweren ungeklärte Zuständigkeiten, fehlende rechtsverbindliche Regelungen und Versorgungsstandards sowie unzureichende Qualifikationen der beteiligten Berufsgruppen derzeit die effektive Umsetzung. Auch liegen deutliche regionale Unterschiede in der Versorgung vor. Ziel des Projekts ist es daher, die personalisierte Versorgung zu verbessern und die Lücken in der Versorgungskette zur „Unterstützten Kommunikation“ zu schließen. Hierzu wird ein bereits bestehender Selektivvertrag um ein personalisiertes und organisiertes Fallmanagement, Patiententraining sowie einen individualisierten Therapieplan erweitert und umgesetzt. Der bereits bestehende Selektivvertrag beinhaltet eine qualitätsgesicherte, firmenunabhängige Diagnostik und Beratung sowie eine Empfehlung für eine anschließende Hilfsmittelversorgung. In einer Studie wird die Wirksamkeit des erweiterten Selektivvertrags im Vergleich zur Versorgung auf Basis des bestehenden Selektivvertrags sowie im Vergleich zur ungeregelten Versorgung untersucht. Dazu werden die Zufriedenheit, die Kommunikationsfähigkeit, die Entwicklungsförderung und die Lebensqualität der Betroffenen analysiert. Des Weiteren werden Patienten und Patientinnen, deren Angehörige und Professionelle (Ärzte, Therapeuten, Berater) zu ihren Erfahrungen in Bezug auf die neue Versorgungsform befragt. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,17 Millionen Euro gefördert. Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform bundesweit umgesetzt werden und eine einheitliche Versorgungsqualität sowie Versorgungsstruktur ermöglichen.

Description

People who cannot speak or who have difficulty understanding have complex communication needs (CCN) and may need alternative forms of communication such as a communication board or computers/ tablets with speech output. The current service-delivery of speech generating devices in Germany has a variety of problems. Some people with CCN are given inappropriate devices for example the device has no pre-stored vocabulary or it may be too difficult for the person to use. Additionally, there may be problems with servicing and maintenance of the device. Therefore, the project MUK, funded by the Federal Joint Committee’s Innovation Fund, aims to test a new AAC service-delivery model for people with CCN. The aim of the project is to develop a new service delivery model to improve the communication skills and the quality of life of people with CCN. The new service-delivery model goes beyond the existing service-delivery contract, which so far involves quality-assured diagnostic and counseling on speech generating devices, by adding the following components: case-management, training and if necessary, intervention therapy in using Augmentative and Alternative Communication (AAC). Three specialized AAC consultation centers across Germany will provide this new service-delivery model. According to the complexity of the new service-delivery model and the heterogeneity of the persons with CCN a formative and summative evaluation of the service will be undertaken. The formative evaluation will provide data based on qualitative and quantitative assessments of the stakeholders’ skills and perspectives. The summative evaluation (a quasi-experimental longitudinal study) will examine the effectiveness of the new service-delivery model compared to the service-delivery in the existing contract and the standard service-delivery. To date, due to challenges with the data collection from people with CCN, case studies have been the main method used to evaluate AAC services. Therefore, this new study design is an important step towards developing evidence-based practice in AAC.