KuBIn - Kulturelle Bildung und Inklusion

Verantwortlich

Prof. Dr Markus Dederich Markus.Dederich(at)uni-koeln.de

Weiter verantwortlich

Zeitraum

01.01.2017-01.12.2019

Förderung

Beschreibung

KuBIn - Kulturelle Bildung und Inklusion (abgeschlossen) Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt KuBIn - Kulturelle Bildung und Inklusion fokussiert die möglicherweise ‚inklusiven Dimensionen‘ kultureller Teilhabe im Bereich Musik und Sprachkünste und wird in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Kulturwissenschaftlicher Bildungsforschung (Prof. Dr. Cornelie Dietrich, Universität Lüneburg) und Allgemeiner Heilpädagogik (Prof. Dr. Markus Dederich, Universität zu Köln) durchgeführt. Erkenntnisleitend ist die Frage, ob und inwiefern in Bildungsprozessen sprachlich-musikalischer Kommunikation, zugleich mit dem künstlerischen Kompetenzaufbau, ein Beitrag zum Abbau möglicher Berührungsängste und stereotypisierender Wahrnehmungsmuster zwischen Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen geleistet werden kann. Der kulturellen Bildung wird in Hinblick auf den Abbau von ‚inneren‘ Barrieren eine erhebliche Transferwirkung zugeschrieben - das Forschungsvorhaben begegnet diesen Annahmen zunächst mit Skepsis. So ist etwa über die Zusammenhänge zwischen Wahrnehmungsprozessen, Urteils- und Einstellungsentstehung - insbesondere bei Kindern - wenig bekannt. Im diesem Projekt gehen wir im Anschluss an die phänomenologische Theorie der Wahrnehmung davon aus, dass Einstellungen aisthetisch fundiert sind und mit häufig nicht bewussten affektiven Resonanzen einhergehen. Demnach beruhen Teilhabeordnungen, und damit Fragen der In- bzw. Exklusion, auch auf der sinnlich fundierten gegenseitigen Wahrnehmung und Kommunikation. Für die Bearbeitung der Forschungsfrage wird vor diesem Hintergrund ein vergleichendes Design in zwei Teilprojekten gewählt: die leiblich fundierte Seite der Kommunikation wird zum einen im alltäglichen inklusionsorientierten Grundschulunterricht (TP Köln), zum anderen in musikalisch-künstlerischen, außerunterrichtlichen pädagogischen Settings (TP Lüneburg) untersucht. Im Kölner Teilprojekt sollen diese ‚mikrologischen Prozesse‘ unter Berücksichtigung materieller, räumlicher, personeller, didaktischer und curricularer Aspekte darauf hin analysiert werden, ob sich in ihnen ordnungsbildende Strukturen, Muster und Regeln zeigen. Methodisch erfolgt die ethnografisch angelegte Datenerhebung anhand (zum Teil videogestützter) teilnehmender Beobachtungen, Interviews und Gruppendiskussionen zu drei Erhebungszeitpunkten über einen Zeitraum von drei Schuljahren (Projektlaufzeit bis 12/2019). Die Auswertung der Materialien findet unter Bezugnahme auf leibphänomenologische und kulturtheoretische Rahmungen statt. Zentral sind die komparatistischen Analysen der Ergebnisse beider Teilprojekte im Hinblick auf Teilhabeordnungen, die sich auf der zwischenleiblichen Ebene manifestieren. Mit dem Forschungsvorhaben soll ein Beitrag zur empirischen und theoretischen Fundierung des Zusammenspiels von Wahrnehmung, künstlerischer Gestaltung und Teilhabe in inklusionsorientierten pädagogischen Settings geleistet werden. Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren möchten oder konkrete Fragen und/oder Anmerkungen haben, freuen wir uns, von Ihnen zu hören: hannah.nitschmann@uni-koeln.de

Description

KuBIn - Cultural Education and Inclusion (completed) The project KuBIn - Cultural Education and Inclusion, funded by the Federal Ministry of Education and Research, focuses on the potentially 'inclusive dimensions' of cultural participation in the field of music and language arts and is carried out in interdisciplinary cooperation between cultural studies educational research (Prof. Dr. Cornelie Dietrich, University of Lüneburg) and general special education (Prof. Dr. Markus Dederich, University of Cologne). The guiding question is whether and to what extent educational processes of linguistic-musical communication, at the same time as developing artistic skills, can contribute to reducing possible fears of contact and stereotypical perception patterns between children with and without disabilities. Cultural education is said to have a significant transfer effect with regard to the reduction of 'internal' barriers - the research project initially approaches these assumptions with skepticism. For example, little is known about the connections between perception processes, the development of judgments and attitudes - especially in children. In this project, following the phenomenological theory of perception, we assume that attitudes are aesthetically based and are often accompanied by unconscious affective resonances. Accordingly, participation orders, and thus questions of inclusion and exclusion, are also based on sensory-based mutual perception and communication. Against this background, a comparative design in two sub-projects is chosen to address the research question: the physically based side of communication is examined on the one hand in everyday inclusion-oriented primary school lessons (TP Cologne), and on the other hand in musical-artistic, extracurricular educational settings (TP Lüneburg). In the Cologne sub-project, these 'micrological processes' are to be analyzed, taking into account material, spatial, personal, didactic and curricular aspects, to determine whether they reveal order-forming structures, patterns and rules. Methodically, the ethnographic data collection is carried out using (partly video-supported) participant observations, interviews and group discussions at three points in time over a period of three school years (project duration until 12/2019). The evaluation of the materials takes place with reference to body-phenomenological and cultural-theoretical frameworks. Central to this are the comparative analyses of the results of both sub-projects with regard to participation orders that manifest themselves on the inter-body level. The research project aims to make a contribution to the empirical and theoretical foundation of the interplay of perception, artistic design and participation in inclusion-oriented educational settings. If you would like to find out more about the project or have specific questions and/or comments, we look forward to hearing from you: hannah.nitschmann@uni-koeln.de