Evaluierungsstudie des Therapieprogramms TraFiK – Training finaler Konsonanten bei Kindern mit Hörschädigung
Verantwortlich
Prof.'in Dr. Martina Penke martina.penke[uk]uni-koeln.de
Weiter verantwortlich
Frau Berit Sander berit.sander[uk]uni-koeln.de
Zeitraum
01.09.2021-01.12.2024
Förderung
Beschreibung
Im Forschungsprojekt zum Spracherwerb schwerhöriger Kinder wurde festgestellt, dass bei Kindern mit Hörschädigung die Wahrnehmung und Produktion finaler Konsonanten (=Laute am Wortende) beeinträchtigt ist. Dies hat Auswirkungen auf den Grammatikerwerb, z.B. auf die Flexion (=Beugung) von Verben. Damit die Subjekt-Verb-Kongruenz erworben wird, müssen die Endungen der Verben wahrgenommen und produziert werden, wie z.B. bei „du gehst“ oder „sie geht“. Bei der korrekten Flexion von Verben, sprich der Subjekt-Verb-Kongruenz, handelt es sich um einen zentralen Baustein im Spracherwerb.
Basierend auf den Ergebnissen des Forschungsprojekts wurde das Therapieprogramm TraFiK – Training finaler Konsonanten entwickelt (Spiel und Handbuch erschienen bei ProLog). Mithilfe des mehrstufigen Therapieprogramms sollen die für hörgeschädigte Kinder schwer wahrnehmbaren finalen Konsonanten /n/, /t/, /s/ sowie /st/ zuerst auf Laut-, Silben- und Wortebene erarbeitet werden und zuletzt auf die Satzebene übertragen werden, auf der die finalen Konsonanten in ihrer Funktion als Verbflexive (z. B. -st für die 2. Person Singular) fokussiert werden. Weitere Informationen zum Therapieprogramm finden Sie hier.
Ziel des Projekts ist es, sowohl die Wirksamkeit und Handhabung des Programms TraFiK als auch die Wirksamkeit gängiger sprachtherapeutischer Verfahren zu evaluieren. Mit unserer Studie möchten wir dazu beitragen, die logopädische Behandlung von Kindern mit Hörschädigung zu verbessern, sodass die Kinder bestmöglich in ihrer lautsprachlichen Entwicklung unterstützt werden.
Für die Evaluierung suchen wir Kinder im Alter von 4-6 Jahren mit einer beidseitigen Innenohr-Hörschädigung, die mit Hörgerät und/oder CI versorgt sind, lautsprachlich deutsch kommunizieren, Sprachtherapie/Logopädie erhalten und keine sonstigen Entwicklungsstörungen aufweisen.
Mit den Kindern werden zu zwei Testzeitpunkten im Abstand von ca. 3 Monaten verschiedene sprachliche Tests (Wahrnehmung und Produktion finaler Konsonanten, Produktion der Subjekt-Verb-Kongruenz) durchgeführt. Am ersten Testzeitpunkt wird zudem das nonverbale mentale Alter erhoben. Die Testungen mit den Kindern können in den Räumlichkeiten der Universität zu Köln, in den Räumlichkeiten der behandelnden Logopäd*innen oder bei den Kindern zu Hause stattfinden.
In der Therapiephase (ca. 12 Therapieeinheiten) soll entweder die bereits laufende Logopädie/Sprachtherapie wie gewohnt fortgesetzt werden (Untersuchungsgruppe 1) oder nach dem neuen Therapieprogramm TraFiK therapiert werden (Untersuchungsgruppe 2). Für die Durchführung von TraFiK erhalten die Logopäd:innen eine kostenlose Schulung und das Programm wird für die Therapiephase ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Logopäd:innen, welche an der Untersuchungsgruppe 1 teilnehmen, können nach Abschluss der Therapiephase ebenfalls eine Schulung erhalten. Die Zuteilung auf die beiden Untersuchungsgruppen erfolgt parallelisiert (Zuteilung nach verschiedenen Kriterien wie z. B. Alter und Geschlecht, damit die Gruppen möglichst vergleichbar sind). In welche Gruppe das jeweilige Kind fällt, wird vor Beginn der Studienteilnahme mitgeteilt.
Die teilnehmenden Logopäd*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 30€ pro Kind. Die teilnehmenden Kinder bekommen für Ihre Mitarbeit ein kleines Geschenk und als Eltern können Sie eine erweiterte Einschätzung zum Sprachentwicklungsstand Ihres Kindes erhalten.
Derzeit suchen wir Proband*innen für das Projekt und freuen uns über Unterstützung! Haben Sie Rückfragen oder Interesse an der Studienteilnahme? Dann rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns. Unseren Studienflyer sowie die ausführliche Elterninformation und Einverständniserklärung finden Sie unter Materialien.