WibaLeS - Professionelles Wissen von Lehrkräften, Unterrichtsqualität und Lernfortschritte von Schüler*innen im basalen Lese- und Schreibunterricht
Verantwortlich
Prof. Dr. Johannes König johannes.koenig[uk]uni-koeln.de
Weiter verantwortlich
Zeitraum
01.04.2019-31.03.2022
Förderung
Beschreibung
In der Forschung und Praxis zum Schrifterwerb wird seit Jahrzehnten wiederholt die Frage nach der geeigneten Vermittlungsmethode (z.B. Lesen-durch-Schreiben), die sich für das Lesen- und Schreibenlernen von Kindern als besonders wirksam erweist, thematisiert. Das Projekt „WibaLes“ (Professionelles Wissen von Lehrkräften, Unterrichtsqualität und Lernfortschritte von Schüler*innen im basalen Lese- und Schreibunterricht) prüft, inwieweit nicht die Vermittlungsmethode, sondern die Unterrichtsqualität und ihre fachspezifische Ausdifferenzierung sowie das fachspezifische professionelle Lehrer*innenwissen die Lernfortschritte der Kinder im basalen Lese- und Schreibunterricht bedingen. Hierfür wird auf Forschung zu den Basisdimensionen der Unterrichtsqualität aufgebaut, die aber zusätzlich fachlich ausdifferenziert werden. Im Projekt wird dafür ein umfassendes Erhebungsinventar (u.a. Unterrichtsbeobachtungen) entwickelt und eingesetzt. Professionelles Lehrer*innenwissen wird in fachliches, fachdidaktisches und pädagogisches Wissen differenziert und mithilfe eines neu entwickelten Tests zur Erfassung professionellen Lehrer*innenwissens zum basalen Lese- und Schreibunterricht erhoben. Schriftsprachliche Schüler*innenleistungen werden mit Beginn des 2. Schuljahres über drei Messzeitpunkte mit einem etablierten Test erfasst und hinsichtlich verschiedener Eingangsmerkmale (u.a. Intelligenz) kontrolliert. Anvisiert wird eine Stichprobe von 120 Lehrkräften und ihren Schulklassen an 60 Grundschulen in der Kölner Region, sodass differenzierte Aussagen zum Zusammenhang von Lehrer*innenwissen, Unterrichtsqualität und Lernfortschritten der Grundschulkinder getroffen werden können. Mithilfe von späteren VERA-3-Daten der untersuchten Kinder werden die analysierten Zusammenhänge im letzten Projektjahr zusätzlich auf Validität geprüft. Zwei übergreifende Fragen sind dabei leitend für das Projekt: 1) Lässt sich der Zuwachs der Schüler*innenleistungen im basalen Lese- und Schreibunterricht mit Merkmalen der Unterrichtsqualität (Klassenführung, fachspezifisch ausdifferenzierte Unterstützung und kognitive Aktivierung) besser erklären als mit der Vermittlungsmethode? 2) Lassen sich Merkmale der Unterrichtsqualität durch das professionelle Wissen der Lehrkräfte erklären und lässt sich somit auch ein indirekter Einfluss dieses Wissens auf den Zuwachs in Schüler*innenleistungen im basalen Lese- und Schreibunterricht belegen? Von dem Projekt werden wichtige Erkenntnisse zum schriftsprachlichen Anfangsunterricht in der Grundschule erwartet, die aufgrund der domänen- und zielgruppenspezifischen Bearbeitung für die einschlägige, auf die Primarstufe bezogene Professions- und Unterrichtsforschung von besonderer Relevanz sein werden, darüber hinaus aber auch angesichts zunehmender Heterogenität in der Primarstufe und der Bedeutung von Sprachlicher Bildung wichtige praktische Implikationen enthalten werden.
Description
Research on teaching reading and writing in primary schools has repeatedly dealt with the question which overall teaching approach (e.g., “reading through writing”) is effective for student learning. The project “WibaLes” (Professional Knowledge of Teachers, Instructional Quality and Second Grade Student Progress in Reading and Writing) investigates whether subject-specific instructional quality and the subject-specific professional knowledge of teachers effect second grade student progress in reading and writing, rather than the specific overall teaching approach. For this, the research on the basic dimensions of instructional quality will be used and further elaborated in the project with a subject-specific focus. A thorough measurement and scale inventory will be developed and applied, comprising various instruments such as an observational instrument. Professional teacher knowledge will be differentiated into content knowledge, pedagogical content knowledge, and general pedagogical knowledge and captured using a novel test instrument assessing teacher knowledge for teaching second grade reading and writing. Student reading and writing skills will be assessed at three time points during second grade using an established test instrument. Control variables such as intelligence will be captured as well. We aim at a sample of 120 teachers and their students at 60 primary schools in the Cologne region in order to come to solid interpretation of findings on the correlations of teacher knowledge, instructional quality, and student learning. In addition to that, our data and findings will be validated using additional data from national student assessment (VERA-3) regularly taking place one year later when the students attend their third grade. Two overall research questions guide the project: 1) Can aspects of instructional quality (classroom management, subject-specific cognitive activation and constructive support) better predict second grade student gain in reading and writing than the overall teaching approach? 2) Can aspects of instructional quality be predicted by the professional knowledge of teachers and can therefore be provided evidence for the indirect effect of teacher knowledge on the students’ learning gain? We expect significant insights into the early teaching of reading and writing in primary school. Due to their domain-specific and target-specific focus, these insights should be particularly relevant for the research on teacher professionalism and teaching on the primary school level. The project will also be important due to the increase in primary school student diversity and enrich the discussion of how to deal with heterogeneity of students.