Prof. Dr. Martina Penke martina.penke[uk]uni-koeln.de
Zeitraum
01.03.2009-31.05.2015
Beschreibung
Schwerhörigkeit infolge einer seit Geburt bestehenden Schallempfindungsstörung beider Ohren gehört mit einer Prävalenz von 1,5 auf 1000 Geburten zu den häufigsten Schädigungen im Kindesalter. Ein unbeeinträchtigtes Gehör ist eine zentrale Voraussetzung für den Lautspracherwerb. Bei Kindern mit eingeschränktem Hörvermögen ist diese Voraussetzung trotz verbesserter Hörhilfen jedoch nicht gegeben. Ziel der ersten Projektphase war es, für den deutschen Sprachraum erstmalig detaillierte und (psycho-)linguistisch fundierte Erkenntnisse über den Grammatikerwerb von Kindern im Vorschulalter, die eine mittelgradige Innenohrschwerhörigkeit aufwiesen und mit einem Hörgerät versorgt wurden, zu gewinnen. In der zweiten Projektphase wurden Follow-up-Daten von einigen der untersuchten Kinder erhoben. Zusätzlich wurden Kinder mit hochgradiger Schwerhörigkeit und Cochlea-Implantaten (CI) sowie Kinder mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES) getestet. Die erste Phase zeigte, dass viele Kinder mit Schwerhörigkeit in verschiedenen Bereichen der Morphosyntax Beeinträchtigungen bzw. Verzögerungen aufwiesen. Die Langzeiterhebung erbrachte, dass Kinder mit mittelgradiger Schwerhörigkeit sprachliche Defizite bis zum Schulalter aufholen können. Zudem zeigt die Studie, dass der Spracherwerb von Kindern mit Schwerhörigkeit in charakteristischer Weise durch die Art der technischen Versorgung geprägt wird (CI vs. Hörgerät) und sich spezifisch von dem bei Kindern mit einer SSES unterscheidet.