Nutzen eines positiv evaluierten Selbsthilfemanuals zur Therapie von Depressionen, während der Wartezeit auf einen ambulanten Therapieplatz

Verantwortlich

Herr Alexander Gerlach alexander.gerlach[uk]uni-koeln.de

Weiter verantwortlich

Zeitraum

07.12.2018-07.12.2018

Förderung

Beschreibung

Im Rahmen der geplanten Studie soll geprüft werden ob depressive Patienten, die auf einen ambulanten Therapieplatz warten, von einem bereits positiv evaluierten Selbsthilfemanual profitieren können und welche Prädiktoren voraussagen, für welche Patientengruppen solch ein Bibliotherapieangebot erfolgversprechend ist. Die geplante Studie soll im klinischen Setting (im Rahmen der Hochschulambulanz) durchgeführt werden, um im Sinne der „Effectiveness“-Forschung eine erhöhte externe Validität zu gewährleisten. Die Untersuchung soll an zwei Terminen im Abstand von sechs Wochen stattfinden. Zusätzlich wird mit einer offenen Sprechstunde begonnen in der ein Psychologischer Psychotherapeut mit den Patienten ein 50 minütiges diagnostisches Erstgespräch führt. Dieses erhalten alle Patienten, die sich für eine Therapie in der Hochschulambulanz interessieren. Wenn nach dem Gespräch der Verdacht einer Primärdiagnose unipolare depressive Episode besteht, wird der Patient/die Patientin über die Studie informiert. Wenn er oder sie sich bereit erklärt an der Studie teilzunehmen, wird in den nächsten 7 Tagen das Strukturierte Klinische Interview für DSM-IV (SKID-I: Achse I: Psychische Störungen) und die Hamilton Depressions Skala (HAM-D) durchgeführt um die Eignung für die Studie zu überprüfen und um die Symptomatik zu Beginn der Studie zu erfassen. Außerdem füllen die Probanden zwischen dem Erstgespräch und dem Interview ein Fragebogenpaket aus. Im Falle einer Eignung zur Studie werden die Teilnehmer randomisiert einer von zwei Bedingungen zugeteilt. Teilnehmer die zur „Selbsthilfegruppe“ zugeordnet werden, erhalten nach dem Interview das Selbsthilfemanual „Feeling Good – Depressionen überwinden und Selbstachtung gewinnen: Wie sie lernen, sich wieder wohlzufühlen“ (Burns, 2011). Außerdem erhalten sie ein Informationsblatt mit weiteren Instruktionen, wie sie das Selbsthilfemanual im Rahmen der Studie nutzen sollen. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer eine Mappe, in der die im Buch skizzierten Arbeitsblätter abgeheftet sind, so dass diese direkt ausgefüllt werden können. Die Mappe enthält auch ein Lesetagebuch in dem die Probanden eintragen sollen, was sie wann gelesen haben und welche Arbeitsblätter sie genutzt haben, um Daten über die Nutzung des Selbsthilfemanuals zu sammeln. Probanden in der „verzögerten Selbsthilfegruppe“ erhalten nach der offenen Sprechstunde und dem Diagnostiktermin auch ein eigens auf sie zugeschnittenes Informationsblatt. Das Selbsthilfemanual und die Arbeitsblätter erhalten sie jedoch erst beim zweiten Diagnostiktermin. Nach sechs Wochen werden Probanden aus beiden Bedingungen wieder in die Hochschulambulanz eingeladen, wo mit ihnen nochmal SKID-I und HAM-D durchgeführt werden und sie ein zweites Fragebogenpaket ausfüllen. Beim SKID-I wird diesmal nur die aktuelle Symptomatik erfasst und nicht nach psychischen Störungen in der Vorgeschichte gefragt. SKID-I und HAM-D werden von psychologischen Psychotherapeuten oder Diplom Psychologen in Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt, die vorher eine Schulung zur Durchführung dieser Verfahren erhalten haben. Die Interviewer werden nicht darüber informiert zu welcher Versuchsgruppe die Probanden gehören und auch die Probanden werden gebeten dies nicht preis zu geben, um eine Verblindung des Untersuchers zu gewährleisten.

Description

The proposed study tests experimentally if depressed patients, who are waiting for outpatient individual psychotherapy, benefit from a previously positively evaluated self-help manual. Furthermore, a number of potential predictors of treatment effectiveness are tested. The planned study will be performed in the clinical setting (within the university outpatient treatment center). Thus, the study is an effectiveness trial ensuring high levels of external validity. Participants will be assessed twice at two time points before and after a treatment / waitlist procedure of six weeks. Study entry begins with patients utilizing the freely accessible consultation service provided weekly by the outpatient treatment center at the University of Cologne. This initial consultation is obligatory for all patients who are interested in psychotherapy at the university outpatient clinic. If according to a short clinical interview a major depressive episode is diagnosed, the patient is informed about the study. If he or she agrees to participate in the study after receiving all relevant information, during the next 7 days a more comprehensive assessment will take place, including the Structured Clinical Interview for DSM - IV (SCID- I: Axis I: Mental disorders), the Hamilton Depression Scale (HAM-D) and a questionnaire package covering all relevant aspects of psychopathology. If patients are suitable for the study they will be randomized to one of two conditions. Participants assigned to the "self-help group" will immediately receive the self-help manual " Feeling Good - Depressionen Überwinden und Selbstachtung gewinnen: Wie sie lernen, sich wieder wohlzufühlen"(Burns, 2011). Furthermore, they will receive an information sheet with further instructions on how to use the self-help manual for the study. The portfolio additionally includes a reading diary in which participants are to document what they have been reading and which worksheets they have actually used. This allows to collect data on the use of the self-help manual and thus to assess treatment adherence. Participants in the "delayed self-help group" will be informed that they will receive the self-help manual after a delay of 6 weeks. After six weeks, participants from both conditions are invited for a second assessment. A SKID-I and HAM-D interview will be carried out again and patients will be asked to fill out the questionnaire package a second time. SKID - I and HAM - D are carried out by psychologists with at least master level who have received special training to carry out these interviews. Interviewers are not informed about what experimental group the participants were included in and the participants are explicitly asked not to tell before the end of the interview in which group they were.