Die grammatischen Fähigkeiten von Kindern mit Down-Syndrom
Gefördert durch: DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft), Nr. WI 4130/2-1
Laufzeit: 11/2013 bis 11/2016
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Penke (Universität zu Köln), Dr. Eva Wimmer (Universität zu Köln)
weitere Ansprechpartner: Bernadette Witecy (WMA, Doktorandin), Ruth Szustkowski (WHF)
Im Forschungsprojekt sollen die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Down-Syndrom (DS) untersucht werden. Für zentrale Bereiche der deutschen Grammatik soll dabei geklärt werden, inwiefern bei deutschsprachigen Kindern mit DS eine - womöglich syndromspezifische - Störung der sprachlichen Entwicklung vorliegt.
Das Down-Syndrom (DS) wird i.d.R. durch eine Chromosomen-Mutation verursacht, bei der alle Gene des Chromosoms 21 in dreifacher Version vorliegen (Trisomie 21). Dies führt zu einer leichten bis mittelgradig schweren geistigen Beeinträchtigungen. Insgesamt leben in Deutschland ca. 30.000-50.000 Menschen mit DS, die Zahl der DS-Neuerkrankungen liegt bei ca. 1 unter 700 Lebendgeburten. Das DS ist damit die häufigste Ursache für mentale Retardierung im frühen Kindesalter.
Insbesondere im Bereich der Morphosyntax sind in den letzten zehn Jahren Störungen der sprachlichen Entwicklung bei DS in der internationalen Forschungsliteratur dokumentiert worden (vgl. Abbeduto, Warren & Conners 2007, Roberts, Chapman & Warren 2008a). Die Einschränkung der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten scheint dabei nicht ursächlich für die beobachteten sprachlichen Beeinträchtigungen von Menschen mit Down-Syndrom zu sein. Vielmehr legen Studien nahe, dass es beim DS zu sprachlichen Beeinträchtigungen kommt, die zumindest teilweise auch spezifisch für dieses Syndrom sein könnten (z.B. Ring & Clahsen 2005). Diese Erkenntnisse wurden jedoch fast ausschließlich an englischsprachigen Betroffenen gewonnen. Für den deutschen Sprachraum liegen dagegen nur wenig detaillierte Erkenntnisse über die spezifischen sprachlichen Beeinträchtigungen und den Verlauf des Spracherwerbs bei Kindern mit DS vor. Ziel des Projekts ist es, diese Lücke zu schließen.
Schriftspracherwerb bilingual deutsch-arabischer Kinder in Deutschland
Gefördert durch: Universität zu Köln - Wiedereinstiegsförderung für Doktorandinnen
Laufzeit: 11/2013 bis 10/2014
Projektleitung: Prof.Dr. Martina Penke (Universität zu Köln), Esraa Naddaf (Doktorandin)
Im Fokus des Projektes stehen Kinder mit arabischer Erstsprache, die Deutsch im Rahmen ihres (vor)schulischen Bildungswegs als Zweitsprache erlernen. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Schriftspracherwerb dieser Kinder im Arabischen und im Deutschen zu untersuchen. Die folgenden Fragestellungen sollen dabei fokussiert werden:
- Wie sind die schriftsprachlichen Fähigkeiten bilingual-arabischer Kinder im Arabischen einzustufen?
- Wie sind die Sprachlernbiographien der betroffenen Kinder in Hinsicht auf das gesprochene Arabisch, das geschriebene Arabisch (MSA) und das Deutsche?
- Führt der mangelnde Schriftspracherwerb des Arabischen zu Einschränkungen im Schriftspracherwerb des Deutschen, wie dies in der Forschungsliteratur verschiedentlich thematisiert wird?
Drei Gruppen von Kindern sollen untersucht werden:
a. Kinder, die auf der deutschen Grundschule keinen herkunftssprachlichen Arabischunterricht erhalten,
b. Kinder, die auf der deutschen Grundschule herkunftssprachlichen Unterricht erhalten,
c. Kinder, die auf einer arabisch-sprachigen Schule Arabischunterricht erhalten
Spracherwerb bei schwerhörigen Kindern
Gefördert durch: DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) (PE 683/1-1, WI 4130/2-1)
Laufzeit: 1. Phase: 03/2009-11/2012, 2. Phase: 12/2012 - 05/2015
Projektleitung: Prof. Dr. Monika Rothweiler (Universität Bremen), Prof. Dr. Martina Penke (Universität zu Köln), Prof. Dr. Markus Hess (UKE Hamburg)
weitere Ansprechpartner: Dr. Markus Tönjes (Universität zu Köln)
Schwerhörigkeit infolge einer seit Geburt bestehenden Schallempfindungsstörung beider Ohren gehört mit einer Prävalenz von 1,5 auf 1000 Geburten zu den häufigsten Schädigungen im Kindesalter. Ein intaktes Gehör ist die Grundvoraussetzung für den Lautspracherwerb. Diese Voraussetzung ist für die betroffenen Kinder, die überwiegend in „hörende“ Familien geboren werden, nicht gegeben. Trotz der hohen Prävalenzrate liegen bislang – weder im deutschen Sprachraum, noch international – detaillierte Erkenntnisse über den Spracherwerb und mögliche Beeinträchtigungen des Spracherwerbs schwerhöriger Kinder vor, die über eher allgemeine Feststellungen einer erheblichen Sprachentwicklungsverzögerung hinausgehen.
Ziel des Projektes ist es, zur Schließung dieser Lücke beizutragen. Das Projekt will zum einen untersuchen, wie der Spracherwerb schwerhöriger Kinder verläuft und für ausgewählte sprachliche Bereiche prüfen, ob sie in ihrer Entwicklung von der Schwerhörigkeit betroffen sind. Zum anderen soll untersucht werden, welche Rolle der Zeitpunkt von Diagnose, apparativer Versorgung und sprachlicher Frühförderung und Therapie auf den Verlauf des Spracherwerbs und die erworbenen sprachlichen Fähigkeiten hat.
Veröffentlichungen:
Hennies, J.; Penke, M.; Rothweiler, M.; Wimmer, E. & M. Hess (2012): Testing the Phonemes relevant for German Verb Morphology in Hard-of-Hearing Children: The FinKon-Test. Logopedics Phoniatrics Vocology, 37(2), 83-93.
Hennies, J.; Penke, M.; Rothweiler, M.; Wimmer, E. & M. Hess (2010): DFG-Projekt zum Spracherwerb schwerhöriger Kinder. Audio Infos, 108, 2-6 sowie Otology Magazin, 24, 24-28. [pdf]
Abstracts:
Wimmer, E.; Rothweiler, M.; Hennies, J.; Hess, M. & M. Penke (2012): Comprehension of who questions in German children with moderate hearing impairment. Talk held at the 14. ICPLA (International Clinical Phonetics and Linguistics Association). Cork, Irland, 27.-30.6.2012. [abstract]
Wimmer, E.; Penke, M.; Hennies, J.; Rothweiler, M. & M. Hess (2011): The Acquisition of Finite Verb Morphology in Hearing Impaired Children. Talk held at the 12th IASCL (International Congress for the Study of Child Language), Montréal (Canada), July 19-23. [abstract]
Hennies, J.; Penke, M.; Rothweiler, M.; Wimmer, E. & M. Hess (2011): Testing the phonemes relevant for German verb morphology in hard-of-hearing children. Poster presented at the 12th IASCL (International Congress for the Study of Child Language), Montréal (Canada), July 19-23. [abstract]
Poster:
Wimmer, E.; Penke, M.; Hennies, J.; Rothweiler, M. & M. Hess (2011): The Acquisition of Finite Verb Morphology in Hearing Impaired Children. Poster presentation at ADYLOC: Variation in first and second language acquisition: comparative perspectives. Paris (France), June 7-9. [pdf]
Hennies, J.; Penke, M.; Rothweiler, M.; Wimmer, E. & M. Hess (2011): Testing the phonemes relevant for German verb morphology in hard-of-hearing children. Poster presented at the 12th IASCL (International Congress for the Study of Child Language), Montréal (Canada), July 19-23. [pdf]
Hennies, J., Penke, M., Wimmer, E., Hess, M. & M. Rothweiler (2012): Non-word-repetition tasks in hearing impaired children: The influence of word length, syllable complexity and syllable position. Poster presented at the 14th ICPLA (International Clinical Phonetics and Linguistics Association). Cork, Irland 27.-30.6.2012.
Interactions between phonology and orthography in German word recognition
Gefördert durch: Von 01/2009 - 04/ 2011 durch die FWO Vlaanderen (bewilligte Förderung bis 12/2012 wurde nach Rufannahme in Köln zu 04/2011 eingestellt. Das Projekt wird im Rahmen des Promotionsvorhabens von Frau Beyermann in Köln weitergeführt)
Laufzeit: 01/2009 bis 12/ 2013
Projektleitung: Prof. Dr. Martina Penke (Universität zu Köln), Sandra Beyermann
The aim of the project is to investigate how phonology and orthography interact in word recognition. The following issues are pursued:
- Is visual word recognition influenced by the sound structure of a word and how does this influence change over time?
- How do graphematic word representations develop?
- Does orthography influence spoken word recognition?
Gefördert durch: Universität zu Köln (UoC Postdoc Grant, Zukunftskonzept Universität zu Köln)
Laufzeit: 01.04.2014 bis 31.03.2016
Projektleitung: Dr. Sarah Verlage (Universität zu Köln), Prof. Dr. Martina Penke (Universität zu Köln)
Zahlen und Mathematik sind unsere ständigen Begleiter: Wir benötigen Zahlen, um Uhren zu lesen, Geld zu zählen oder die Fernbedienung zu benutzen, aber auch um komplexere Rechnungen durchzuführen. Zahlreiche Studien belegen, dass sprachliche Fähigkeiten einen Einfluss auf numerische Kompetenzen haben können. In unserem Projekt möchten wir untersuchen, welche spezifischen sprachlichen Faktoren mathematische Fähigkeiten, wie Zählen oder Rechnen, vorhersagen können und inwieweit mathematische Begabungen mit sprachlichen Fähigkeiten in Verbindung stehen. Unter anderem stehen folgende Teilfragen im Zentrum der Betrachtung:
- Welche sprachlichen Fähigkeiten sagen numerische Fähigkeiten bei unbeeinträchtigten und geistig beeinträchtigten Kindern vorher?
- Sagen diese sprachlichen Fähigkeiten ausschließlich "exakte" numerische Fähigkeiten (wie z.B. Zählen) vorher?
- Inwieweit unterscheiden sich geistig beeinträchtigte Kinder mit verschiedenen Syndromen (Down-Syndrom und Williams-Beuren-Syndrom) in Hinblick auf sprachliche und numerische Kognition?
Zusätzlich zu theoretischen Erkenntnissen gilt es herauszufinden, wie mathematische Fähigkeiten von Kindern durch passgenaue Förderung unterstützt werden können.
Hierzu suchen wir Kinder im Vorschulalter (3-6 Jahre), die uns bei unserem Vorhaben unterstützen möchten. Ebenfalls suchen wir Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom oder Williams-Beuren-Syndrom im Alter von 6 bis 15 Jahren.
Bei Interesse oder weiteren Fragen melden Sie sich gerne bei:
Christina Winter, M.A., christina.winter@uni-koeln.de, 0221/470-7207