Allgemeine Heilpädagogik - Theorie der Heilpädagogik und Rehabilitation
Dissertationsprojekte
Carolin Gravel
Arbeitstitel: Taubblindheit, Technik und Teilhabe
Digitale Assistive Produkte (z.B. Hörgeräte, elektronische Braillezeile) sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (z.B. Laptop, Smartphone) werden als wichtige Ressourcen für Menschen mit Taubblindheit angesehen, um soziale Teilhabe zu ermöglichen oder zu verbessern. Allerdings liegt bisher keine deutsche Studie vor, die sich explizit mit der Nutzung digitaler Assistiver Produkte durch Menschen mit Taubblindheit beschäftigt. Es mangelt an wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wer von der taubblinden Bevölkerung in Deutschland Zugang zu digitalen Assistiven Produkten sowie Informations- und Kommunikationstechnologien hat, wie diese genutzt werden und zu welchem Zweck. Außerdem fehlen tiefergehende Informationen von Menschen mit Taubblindheit, die als Expert*innen in eigener Sache berichten können. Das Dissertationsvorhaben „Taubblindheit, Technik und Teilhabe“ möchte dazu beitragen diese Forschungslücken zu schließen und fokussiert daher folgende Fragstellungen: 1. Was verstehen erwachsene Personen mit erworbener Taubblindheit unter Teilhabe? 2. Inwiefern und wozu nutzen sie digitale Assistive Produkte und Informations- und Kommunikationstechnologien? 3.Welchen Einfluss haben die Produkte und Technologien auf ihre Teilhabe (Chancen/Herausforderungen)?
Die empirische Dissertation basiert auf einer theoretischen Auseinandersetzung mit den Themen Taubblindheit, soziale und digitale Teilhabe, Assistive Technologien sowie Digital Disability Divide. Mithilfe einer Interviewstudie sollen die Erfahrungen von Erwachsenen mit erworbener Taubblindheit erhoben und analysiert werden. Die Dissertationsstudie soll dazu beitragen die individuellen Erfahrungen taubblinder Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Vorstellungen und Wünsche zu den Themen Teilhabe und Technik aus einer subjektorientierten Perspektive zu beleuchten.
Julia Bucher
Arbeitstitel: Gewalt, Anerkennung und die Bedeutung des Anderen. Überlegungen zu einer Theorie der Inter-Subjektivierung im Anschluss an Judith Butler und an gegenwärtige Traumatheorien.
Trotz einer inzwischen breiten Diskussion um Intervention und Prävention von Gewalt und Missbrauch beschäftigt sich die Erziehungswissenschaft auf theoretischer Ebene bislang nur unzureichend mit Prozessen der Subjektgenese, die in Gewaltkontexten virulent werden. In welcher Weise Gewalt auf Subjekte wirkt und diese durch Gewalt hervorgebracht werden, ist zentraler Erkenntnisgegenstand des Promotionsprojekts. Eine der wenigen Subjekttheorien, die machttheoretische und psychodynamische Prozesse gleichsam und in Wechselwirkung berücksichtigt, ist jene Judith Butlers. Ihre Subjekttheorie wird hier herangezogen, um das Verhältnis von Gewalt und Subjektivität zu diskutieren. Ergänzend werden gegenwärtige Traumatheorien fokussiert, die machttheoretische Fragen tendenziell ausklammern, sich hingegen expliziter mit innerpsychischen Prozessen und damit einhergehend Fragen und Zusammenhänge von Sprache, Repräsentation und Repräsentierbarkeit, Erfahrung, Gedächtnis und Erinnerung zu klären versuchen. Eine intersubjektive Perspektive einnehmend werden Prozesse der Anerkennung in den Blick genommen. Ziel der Arbeit ist es somit, unter Rückgriff auf Butlers postsouveränes Subjekt einerseits und auf Traumatheorien andererseits zentrale Elemente der Subjektgenese herauszuarbeiten, die zu einem besseren Verständnis von komplexen intra- wie interpsychischen Dynamiken von Gewalt verhelfen und damit einen subjekttheoretischen Beitrag für die Pädagogik leisten.
Lea Braitsch
Arbeitstitel: Abolitionistische Pädagogik
Das Dissertationsprojekt „Abolitionistische Pädagogik“ verfolgt das Ziel eine abolitionistische mit einer (heil-)pädagogischen Perspektive zu verbinden. Dieser Zusammenführung wird dabei nicht nur unterstellt, dass hierdurch produktive Weiterentwicklungen des jeweiligen anderen Zugangs ermöglicht werden, sondern jene Perspektiven in ihren normativen Horizonten bzw. ihren politischen Zielen – womit ein moralischer Standpunkt einhergeht, der auch das Fundament dieser Arbeit bildet – Gemeinsamkeiten aufweisen.
Ein zentraler Ausgangspunkt hierbei ist die normativ-moralische Setzung der gewählten Zugänge, wonach kein Mensch überflüssig ist. Diese vermeintlich unbedeutende Aussage bildet in gewisser Weise den Startpunkt der Arbeit, zeigt die Interpretation der Figur der „Überflüssigen“, die Berücksichtigung des Konzeptes der Polykrisen sowie Analysen von (staatlicher bzw. pädagogischer) Strafe, dass das Festhalten an den Wert eines jeden Lebens in gegenwärtigen Zeiten brüchig geworden ist.
Ausgehend von den Prämissen abolitionistischer sowie (heil-)pädagogischer Theorien soll eine Idee von Pädagogik entwickelt werden, die eine strukturelle sowie eine anthropologische Dimension berücksichtigt. Somit zielt die Arbeit nicht ausschließlich auf die Untersuchung genereller Unterdrückungssystemen ab, sondern möchte auch den Blick auf das in diesen Strukturen und Systemen lebende Subjekt richten und eine pädagogische Idee skizzieren, die auf Basis jener kritischen Analysen und mit Hinzunahme eines solchen moralischen Standpunktes nicht auf karzerale und punitive Praktiken zurückgreifen muss.
Stefanie Lämmer
Arbeitstitel: Die Bedeutung der COVID-19-Pandemie für Erwachsene mit Depressionen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland
Das Dissertationsprojekt soll mithilfe semistrukturierter Leitfadeninterviews das Erleben der Corona-Krise mit ihren restriktiven Maßnahmen zur Bekämpfung derselben von depressiv Erkrankten explorieren, um die Bedeutung der pandemischen Krise für diesen vulnerablen Personenkreis sichtbar und damit (be)greifbar zu machen. Komplexe Krisensituationen können bereits vorhandene Vulnerabilitäten deutlich verstärken und stellen so einen hohen Risikofaktor für Personen mit depressiven Episoden dar. Ein weiteres, nicht unbeachtliches Problemfeld entsteht, wenn Freiheit und Gesundheit als hohe Güter durch einschränkende Verhaltensregeln in Konkurrenz zueinander stehen, was als ein Dilemma wahrgenommen werden kann. Bisher haben insbesondere quantitative Studien gezeigt, dass in der COVID-19-Pandemie negative Veränderungen der Intensität von Haupt- und Nebensymptomen bei Depressionen auftraten.Ebenso stellten sich bei der medizinisch-therapeutischen Versorgung der Zielgruppe negative Effekte ein. Mit dieser Arbeit sollen nun durch mündliche Befragungen weiterführende und tiefergehende Einblicke in das Erlebte wie auch in etwaige spezifische Problemstellungen von Personen mit Depressionserfahrungen ermöglicht werden, um die gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf das Phänomen der Vulnerabilität in Krisen eingehend zu beleuchten und auch kritisch zu diskutieren. Im Rahmen dieser Forschung soll so ein genaueres Verständnis für die Zielgruppe mit ihren Bedürfnissen geschaffen werden, um diese auf interdisziplinärer Ebene in zukünftigen Krisensituationen individueller berücksichtigen zu können.
Paula Gilsbach
Arbeitstitel: Inklusion in Kunst und Kultur: Inklusive künstlerische Berufsausbildungen für Menschen mit kognitiver Behinderung - Die Entwicklung und Umsetzung der ersten inklusiven Kunstakademie Deutschlands
Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die wissenschaftliche Begleitung, Evaluation und kritische Reflexion des Gründungs- und Umsetzungsprozesses der ersten inklusiven Kunstakademie Deutschlands, d.h. der ersten Institution in Deutschland, die einen inklusiven akademischen Ausbildungsgang im Bereich der Bildenden Kunst anbietet, der auch Menschen mit kognitiver Behinderung adressiert. Das „Kunsthaus Kalk“ ist ein lokales Projekt in Köln. Im Kölner Stadtteil Kalk wird ein inklusives Kunsthaus entstehen, das vrsl. 2028 eröffnet werden soll. An das Kunsthaus, in dem u.a. Ateliers für freischaffende Künstler:innen mit und ohne Behinderung angesiedelt sein werden, wird eine inklusive Kunstakademie angegliedert sein, an der Menschen mit und ohne Behinderung zusammen künstlerisch ausgebildet und für künstlerische Berufe qualifiziert werden. Ziel der Arbeit ist es, ein forschungsbasiertes und kritisch reflektiertes Best-Practice-Beispiel bereitzustellen, das in diesem überaus innovativen Feld für nachfolgende Projekte, die einen Beitrag zur Realisierung von Inklusion im Feld der Kultur leisten wollen, Orientierung bieten kann.
Methodisch soll eine Kombination aus Expert:inneninterviews und Feldforschung, in Form einer ethnografischen, teilnehmenden Beobachtung eingesetzt werden, um ein möglichst unverfälschtes Bild und eine möglichst direkte Form der Begegnung mit sozialer Wirklichkeit zu erhalten. Die Auswertung soll mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse erfolgen.
Yvonne Wechuli
Arbeitstitel: Dis/ability, emotions and affect - How Disability Studies are (and should be) talking about feeling
My PhD project seeks to outline how emotions are theorised in Disability Studies to suggest productive extensions and a common language on emotion to facilitate a comprehensive engagement with emotional topics in Disability Studies. Centring emotion from a Disability Studies perspective can hold three meanings: (1) Repertoires of emotion in reaction to disability say less about disabled people (as subjects or a collective) than about the respective social and cultural context, in which we acquire display rules or mutually intelligible labelling of feelings as discrete emotions. (2) Irrespective of whether non-disabled people subjectively experience fear, hate or other emotions, socio-culturally shaped reactions impact disabled people’s lives. I term this impact disabling affect to stress two aspects: Disabling hints at the performative character of the processes at hand and its impact disabled people’s subjective experience. Affect reminds us that we do not have to distinctly name emotional reactions to inquire about their consequences for disabled people. (3) Lastly, we can acknowledge how disabled activists and scholars navigate ableism’s emotional toll and push for social change towards a more inclusive and less ableist society. To tackle ableism, Disability Studies promote different feeling strategies, which oscillate between a deliberate change of one’s feelings towards disability and the acknowledgement of hurtful feelings connected to the experience of disability.
Timo Dins
Arbeitstitel: Paradoxien der Personzentrierung. Bedürftigkeit und Vulnerabilität im Kontext komplexer Behinderungen
Wenn es um die Ausgestaltung von Unterstützungsangeboten für Menschen mit Behinderungen (darüber hinaus aber auch für andere „Bedürftige“) geht, begleiten und prägen Begriffe und Formeln wie Personenzentrierung, Bedarfsgerechtigkeit oder Bedürfnisorientierung seit vielen Jahren den Diskurs. Je nach Stoßrichtung werden damit ganz unterschiedliche Interessen und Anliegen thematisiert. Das kumulativ angelegte Promotionsvorhaben möchte den zum Teil zuwiderlaufenden Diskussionslinien nachgehen, indem die Bedürftigkeit und Vulnerabilität von Menschen mit komplexen Behinderungen einer differenzierteren Betrachtung unterzogen werden. Damit wird ein Personenkreis in den Fokus gerückt, der aufgrund seiner Angewiesenheit auf umfangreiche fürsorgliche Unterstützung als besonders bedürftig und vulnerabel gilt. Über welche (Teilaspekte von) Bedürftigkeit geben beispielsweise Instrumente der personenzentrierten Bedarfsermittlung Auskunft, wenn die Antragstellenden selbst keine Auskunft über ihre Bedürftigkeit in diesem Rahmen geben können oder wollen? Inwiefern wird auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie die Vulnerabilität des Personenkreises in Ihrer Komplexität von den (z.B. politischen oder professionellen) Entscheidungstragenden wirklich personzentriert erfasst und berücksichtigt? Welche Kontinuitäten, welche Brüche lassen sich hierbei über den Verlauf der Pandemie feststellen? Diesen und weiteren Fragen geht das Promotionsvorhaben in verschiedenen Publikationen nach.
Hubert Martin Schüler
Arbeitstitel: Care als Geste ethischer Erneuerung
(Care-Ethik und pädagogische Fragen zu systemsprengenden Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum und Intelligenzminderung in (intensiv-pädagogischer) stationärer Wohnform)
Die Dissertationsschrift beschäftigt sich mit ethischen Fragen zur Erziehung einer bestimmten Minorität junger Menschen, welche von der breiten Öffentlichkeit nahezu nicht wahrgenommen wird. Während einerseits sogenannte Systemsprenger im Kontext der Jugendhilfe jüngst medial Aufmerksamkeit erhielten sowie andererseits die Situation von Menschen im Autismus-Spektrum und mit Intelligenzminderung immer wieder öffentlich thematisiert wird, sind die Lebensumstände in geschlossenen Wohnformen von denjenigen Kindern und Jugendlichen, die beide Zuschreibungen auf sich vereinen, nur sehr wenigen Menschen überhaupt bekannt. In meiner Dissertationsschrift möchte ich den Blick auf die ethischen Grundlagen der dort stattfindenden Erziehung, bezogen auf bestimmte Situationen (Ereignisse), richten.
Das zentrale Problem wird dann deutlich, wenn herausforderndes und rätselhaftes Verhalten interpretiert werden muss. Schablonenhaft wird vielfach seitens verschiedener Institutionen (staatliche Behörden, aber auch aus fachwissenschaftlicher Perspektive) die Möglichkeit ausgeschlossen, dass sich hierin eine Stimme moralischen Fortschritts artikulieren könnte – konkret: Muss die Artikulation des Wunsches, regelmäßig eingeschlossen zu werden, notwendigerweise pathologisch interpretiert werden? Es stellt sich die Frage, wie im Anschluss an eine Ethik der Achtsamkeit (Care-Ethik) der Begriff Care für eine Pädagogik von Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum mit Intelligenzminderung in (intensivpädagogischer) stationärer Wohnform verstanden werden kann, so dass Care als Geste ethischer Erneuerung auch Vorschläge für rechtlich-politische Anerkennungsstrukturen ermöglicht.
Natalie Hellerich
Arbeitstitel: Zum Umgang mit suizidalen Äußerungen in der Einzelfallhilfe der Schulsozialarbeit an weiterführenden Schulen.
Dieses qualitative Forschungsvorhaben untersucht, wie Schulsozialarbeitende an weiterführenden Schulen mit suizidalen Äußerungen von Kindern und Jugendlichen umgehen. In problemzentrierten, leitfragengestützten Interviews mit Schulsozialarbeitenden wird erforscht, auf welchen Grundlagen die Beratungsstrategien und Handlungsprinzipien in diesen kritischen Situationen fußen. Es soll herausgearbeitet werden, ob und wie Schulsozialarbeitende für diese Fälle geschult und vorbereitet sind oder ob sie intuitiv handeln. Anhand konkreter Fälle der Interviewpartner*innen wird untersucht, womit sie hier sowohl inhaltlich als auch emotional konfrontiert wurden und auf welches Handlungsrepertoire sie dann zurückgegriffen haben bzw. welche Ressourcen ihnen für solche Fälle zur Verfügung stehen.
Methodologisch wird voraussichtlich nach dem Forschungsstil der Reflexiven Grounded Theory nach Breuer gearbeitet.
Kathrin Blaha
Arbeitstitel: „Sie starren oder sie schauen weg.“ Ein phänomenologischer Zugang zur Herstellung von Behinderung als Differenz durch Blicke
Dem Zusammenhang von Blicken und Behinderung ist bisher in den (deutschsprachigen) Disability Studies nur wenig theoretische Aufmerksamkeit zugekommen, obwohl irritierte, mitleidige oder angeekelte Blicke im Alltag von Menschen mit sichtbaren Beeinträchtigungen eine bedeutsame Rolle spielen, da sie zu Angst, Scham oder Verletzung führen können. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass Behinderung v.a. unter Rückgriff auf konstruktivistische Theorien sozial- und kulturtheoretisch als Konstruktion betrachtet wird und weniger unter dem Aspekt von Wahrnehmung oder Erfahrung. Ersteres führt zu der Annahme, den Körper nicht „wirklich“ zu sehen, sondern bereits als „geformt“ und entlang einer Trennlinie von „behindert“ und „nicht-behindert“ markiert. In der Thesis soll demgegenüber mittels eines phänomenologischen Zugangs der Frage nachgegangen werden, wie sich Behinderung im bzw. durch Blicke als Differenz bzw. „Anderssein“ konstituiert. Hierzu wird der Zusammenhang von Sichtbarkeit und dem Blick, in dem der „besondere“ Körper erfahren wird, genauer untersucht. Wie wird der besondere Körper im Blick erfahren? Als wer oder was wird der_die Andere sichtbar? Und was bedeutet diese im Blick konstituierte Sichtbarkeit für die Angeblickten?
Lisa Koopmann
Arbeitstitel: Reproduktive Selbstbestimmung im Kontext pränataler Diagnostik
In dem Promotionsprojekt sollen sozialethische und gesellschaftliche Auswirkungen der Pränataldiagnostik (PND) mit besonderem Fokus der neuen nicht invasiven Verfahren (NIPT) reflektiert und berufspolitisch sowie professionsethisch hinterfragt werden.
Das konkrete Forschungsinteresse richtet sich auf den Bereich der reproduktiven Selbstbestimmung und Autonomie im Rahmen von pränataldiagnostischen Prozessen. Die Einführung niedrigschwelliger Bluttests und die damit einhergehende Debatte hat gezeigt, dass es ein Spannungsverhältnis zwischen dem Selbstbestimmungsrecht von Frauen und dem Lebensrecht von Menschen mit Behinderungen gibt (Tolmein 2012). Konkret soll daher erforscht werden, ob und wie sich elterliche Verantwortung und insbesondere weibliche Selbstbestimmung durch die neuen Verfahren der PND ändern und welche gesellschaftsethischen Konflikte mit der Forderung nach reproduktiver Selbstbestimmung einhergehen, so z.B. mögliche Diskriminierungstendenzen von Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen.
Methodisch sollen die Forschungsfragen einerseits durch einen breit gefächerten theoretischen Rahmen bearbeitet und in Kombination mit der empirischen Erforschung der Forschungsinteressen reflektiert und beantwortet werden. Die theoretische Grundlage für das Forschungsvorhaben bilden sozialwissenschaftliche und sozialethische Theorien über ethische Herausforderungen und soziale Folgen der PND. Der theoretische Rahmen soll dem Verständnis allgemeiner ethischer Konfliktfelder und gesellschaftlicher Sekundärfolgen der PND dienen und auf die Frage nach reproduktiver Selbstbestimmung im Rahmen der PND sowie Diskriminierungen von Menschen mit Behinderungen angewendet werden. Außerdem kommt dem Forschungsvorhaben eine professionspolitische Bedeutung zu, indem beleuchtet wird, wie sich die Profession der Heilpädagogik in der öffentlichen Debatte sowohl in der Diskussion um die Rechte Schwangerer, Frauen und prospektiver Eltern als auch bezogen auf mögliche Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen einbringen und positionieren kann.
Die empirische Erhebung wird mit der Methodik der narrativen Interviews sowie ergänzend mit leitfadengestützten Expert*innen-Interviews und die Auswertung mit der qualitativen Inhaltsanalyse erfolgen.
Susan Bochert (Zweitbetreuung)
Arbeitstitel: Kinder und Jugendliche mit Behinderungen als Adressat:innen der Kinder- und Jugendhilfe
In meinem empirisch angelegten Dissertationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Kinder und Jugendliche mit Behinderungen als Adressat:innen der Kinder- und Jugendhilfe“ gehe ich der Frage nach, welche professionellen Deutungsmuster gegenüber Adressat:innen, denen eine Behinderung zugeschrieben wird, im Feld stationärer Hilfen zur Erziehung handlungsleitend sind. Die Beantwortung der Fragestellung erfolgt im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns. Im Anschluss an die deutungsmusteranalytische Methode des Diskursiven Interviews (Ullrich 2019) werden leitfadengestützte Interviews mit pädagogischen Mitarbeiter:innen in stationären Heimeinrichtungen geführt und ausgewertet. Ergänzend werden Feldbeobachtungen und einrichtungsinterne Dokumente in die Analyse einbezogen. Ziel der Studie ist, die handlungsleitenden Deutungsmuster im Feld zu rekonstruieren, um – mit Blick auf die geplante Gesamtzuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe – Erkenntnisse bezüglich der Gestaltung entsprechender Angebote zu gewinnen.
Kathrin Vogt (abgeschlossen)
Vom Umgang mit sich selbst angesichts emotional belastender Situationen im Schulalltag von sonderpädagogischen Lehrkräften
Thematisch befasst sich das Dissertationsprojekt mit dem Konzept Selbstmitgefühl (self-compassion) im sonderpädagogischen Berufsalltag.
Forschungsergebnisse geben Hinweis darauf, dass durch die Kultivierung von Selbstmitgefühl Ressourcen mobilisiert werden, die das eigene Resilienzvermögen aktivieren und dazu beitragen, mit belastenden Situationen konstruktiver umzugehen. Dadurch wird auch das allgemeine Wohlbefinden (Well-Being) positiv beeinflusst.
Weitere Untersuchungen legen nahe, dass von einem höher entwickelten Mitgefühl sich selbst gegenüber nicht allein die praktizierende Person profitiert, sondern auch die Personen, mit denen sie in Interaktion tritt.
Gelingende Kommunikationsprozesse und die Gestaltung resonanter zwischenmenschlicher Beziehungssituationen spielen im Anforderungsprofil von Lehrkräften eine große Rolle und erfordern spezifische Kompetenzen. So finden sich im wissenschaftlichen Diskurs vielfältige normative Konzepte zu wünschenswerten Persönlichkeitseigenschaften von Lehrkräften, die mit Resilienz und förderlichen Bewältigungsstrategien bei Belastungserleben verknüpft werden.
Seltener untersucht ist dagegen die Einschätzung der subjektiven Erfahrungen der Lehrkräfte im Umgang mit sich selbst in emotionalen Belastungssituationen.
In dem qualitativ angelegten Forschungsdesign werden Sonderschullehrkräfte im Förderschwerpunkt Hören in leitfadengestützten problemzentrierten Interviews zu ihren Erfahrungen im Umgang mit emotional herausfordernden Situationen befragt. In Erzählimpulsen werden die Gesprächspartnerinnen und -partner ermuntert zu teilen, welche Situationen sie als besonders belastend erleben, welche (Selbst)Beobachtungen sie in diesen Situationen machen, wie sie in Folge mit sich selbst umgehen und welche Herausforderungen sie hierbei erleben. Zudem wird erfragt, auf welche Ressourcen sie zurückgreifen und welche Strategien sie sich wünschen würden zu erlernen, um sich bei der Bewältigung emotional belastender Situationen selbst beizustehen und bestmöglich zu unterstützen.
Methodologisch wird ein hybrider Forschungsstil aus Qualitativer Inhaltsanalyse (Kuckartz, Schreier) und Reflexiver Grounded Theory (Breuer) erprobt.
Gewonnene Erkenntnisse können gegebenenfalls dazu beitragen, passgenauere Fortbildungen und Unterstützungsmaßnahmen im Umgang mit emotional belastenden Situationen für das Anforderungsprofil der Zielgruppe zu entwickeln und ggf. schon in der universitären Lehrkraftausbildung zu verankern.
Philipp Seitzer (abgeschlossen)
Die Wissenschaft der Heil- und Sonderpädagogik. Ein disziplintheoretischer Vermittlungsversuch zwischen Theorie und Praxis.
„Wer als Heilpädagoge helfen will, muß zunächst wagen, die gegenwärtige Wirklichkeit anzuerkennen. Sie ist ihm mehr als bloße Erscheinung, mehr als bloße Relation zur Idee“ (Hanselmann 1932, S. 16).
„Aber es ist gerade der Sinn aller Wissenschaft, daß sie eine unendliche Aufgabe habe, und es ist der Sinn aller echten Wissenschaftlichkeit, daß sie sich nicht endgültig auf ihre Resultate festlegt, sondern den Vorbehalt der Relativität, ausgesprochen oder unausgesprochen, macht“ (Hanselmann 1941, S. 222).
Diese beiden Zitaten Heinrich Hanselmanns erschließen bereits die ganze Tragweite des Widerspruchs, mit dem jeder Versuch einer wissenschaftstheoretischen Rückversicherung der Heil- und Sonderpädagogik bis heute zu ringen hat: Einerseits muss jeder Versuch, sich über ‚letzte Gründe‘ und gleichsam axiomatisch gültige Prämissen, von denen Begriffe, Problemzugänge und methodische Herangehensweisen einwandfrei zu gewinnen wären, zwangsläufig darauf stoßen, dass jede angenommene Wirklichkeit relativ ist. Hingegen setzt die Möglichkeit des Handelns einen naiven Glauben an die Wirklichkeit voraus, die Handelnden in diesem Sinne „mehr als bloße Erscheinung, mehr als bloße Relation zur Idee“ (Hanselmann 1932, S. 16) ist. Deshalb muss die Wissenschaft der Heil- und Sonderpädagogik, wenn sie ihren Anschluss an die Praxis gewährleisten will, in gewisser Weise relativistisch und naiv-realistisch zugleich sein. Wie Hanselmann treffend formuliert: „Wie kann sich das Tun“ (Hanselmann 1941, S. 222), das per se immer endgültig, unwiderruflich und in diesem Sinne Tatsachen-setzend ist, „auf Wissen gründen, wenn all unser Wissen doch nur relativ Geltung haben kann?“ (ebd.).
Hannah Nitschmann (abgeschlossen)
Inklusion und Anerkennung. Eine qualitative Untersuchung zu Differenzaushandlungen im Zuge des unterrichtlichen Anerkennungsgeschehens unter besonderer Berücksichtigung von Körperlichkeit.
Ein wertschätzender Umgang mit Differenz stellt spätestens seit Prengels vielzitierter Studie ‚Pädagogik der Vielfalt‘ (1995) eine zentrale Leitprämisse im schulischen Diskurs um Inklusion dar. Unter Bezugnahme auf die Anerkennungstheorie Judith Butlers werden vor diesem Hintergrund insbesondere die ambivalenten Effekte des unterrichtlichen Anerkennungsgeschehens fokussiert. Ein weiterer Fokus liegt auf der körperlichen Seite der Interaktion. Das Promotionsvorhaben bearbeitet in diesem Zusammenhang die folgenden Leitfragen: Inwiefern gehen mit körperlichen (Re)Adressierungsprozessen Ein- beziehungsweise Ausschlüsse aus (ritualisierten) Praktiken unter Peers einher und durch welche Normen der Anerkennbarkeit wird das Geschehen jeweils gerahmt? Lässt sich ein Zusammenhang zwischen jenen feldeigenen Differenzierungsprozessen und sozial wirkmächtigen Ordnungskategorien (Geschlecht, natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Klasse, Fähigkeit) herstellen und wenn ja, inwiefern? Wie werden unterschiedliche Möglichkeiten der Selbstbezugnahme im unterrichtlichen Anerkennungsgeschehen in körperlichen Interaktionen präfiguriert? Die (video)ethnografischen Forschungsdaten wurden im Rahmen eines dreijährigen (2017-2019), vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes (KuBIn - Kulturelle Bildung und Inklusion) (vgl. https://www.hf.uni-koeln.de/39129) erhoben. Die Auswertung erfolgt entlang der (Re-)Adressierungsheuristik nach Ricken, Rose, Kuhlmann und Otzen (2017).
Simon Baumann (abgeschlossen)
Politische Partizipation von Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung
Die Dissertation knüpft an die verbreitete Annahme an, dass Menschen mit sog. geistiger Behinderung von Einschränkungen ihrer Möglichkeiten zu politischer Partizipation betroffen sind. Es wird demokratietheoretisch und unter Bezug zum Teilhabe-, Menschenrechts- und heilpädagogischen Diskurs hergeleitet, was es heißt, die Möglichkeit zur politischen Partizipation zu haben: Neben formaler Gleichheit im rechtlichen Sinne sind es verschiedene – als Barrieren und Gelingensbedingungen manifestierte – person- und umweltbezogene Faktoren, die die Entstehung von Verwirklichungschancen und ihre Umsetzung in Teilhabeergebnisse moderieren. Dabei ist es vor dem Hintergrund des heilpädagogischen Selbstverständnisses und eines z. B. in der UN-BRK manifestierten Menschenrechtsverständnisses geboten, unter Berücksichtigung dieser Einflussfaktoren sicherzustellen, dass das Grundrecht politischer Beteiligung effektiv genutzt werden kann. Ein Überblick über den Forschungsstand ergibt jedoch zu den Fragen des Teilhabeergebnisses – Wie und in welchem Umfang partizipieren Menschen mit sog. geistiger Behinderung in der Politik? – und der Einflussfaktoren – Welche Barrieren und Gelingensbedingung bestimmen die Teilhabesituation politischer Partizipation? – nur sehr eingeschränkte Informationen. Es wurde daher eine qualitative Studie durchgeführt, die sich auf problemzentrierte Interviews mit 28 Menschen mit sog. geistiger Behinderung stützt. Die Ergebnisse bestätigen zwar die These der Unterrepräsentation dieser Personengruppe bei der politischen Partizipation, zeigen aber auch, dass es differenzierter Aussagen hinsichtlich betrachteter Teilgruppen und Partizipationsformen bedarf. Darüber hinaus wurden 18 Einflussfaktoren der Teilhabesituation identifiziert, die auf eine Einschränkung der Möglichkeit zu politischer Partizipation als Grund der Unterrepräsentation hinweisen. An diese anknüpfend werden Maßnahmen zur Verbesserung der Teilhabe-Situation von Menschen mit geistiger Behinderung im Bereich der politischen Partizipation empfohlen. Insbesondere wird die Notwendigkeit eines grundlegend politisch geprägten Alltags betont, der die zentralen Einflussfaktoren des Zugangs zum Politischen, des politischen Wissen, der subjektiven Bedeutsamkeit und des sozialen Umfelds berücksichtigt. Darüber hinaus wird die Bedeutung von (fehlenden) Anerkennungserfahrungen im politischen Bereich betont.
Theresa Stommel (Zweitbetreuung) (abgeschlossen)
Bildung und Staunen. Eine bildungsphilosophische Perspektive im Kontext geistiger und schwerer Behinderung
Der Begriff der Bildung steht im Kontext geistiger und schwerer Behinderung in einem ambivalenten Spannungsverhältnis. Einerseits lässt sich die erziehungswissenschaftliche Grundkategorie als Voraussetzung und zugleich Ergebnis (kultureller) Teilhabe begreifen und ist daher im Kontext geistiger und schwerer Behinderung von besonderer Bedeutung. Andererseits zeigt sich im benannten Kontext jedoch seit jeher das Problem eines Ausschlusses von Bildung auf formaler wie inhaltlicher Ebene. Das Dissertationsprojekt nimmt im benannten Spannungsfeld seinen Ausgang und geht der übergreifenden Frage nach, wie der Anspruch auf (inhaltliche) Bildung im Kontext geistiger Behinderung erfüllt werden kann. Die Hypothese lautet, dass eine (Rück-)Besinnung auf genuin bildungstheoretische Motive den gegenwärtigen Diskurs über Bildung von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung nicht nur bereichern, sondern darüber hinaus die Annäherung an konkret pädagogisch-didaktische Problemstellungen neu in den Fokus rücken kann. Vor dem Hintergrund der Theorie transformatorischer Bildung (Koller, 2012) werden Bildungsprozesse beleuchtet und unter Einbezug der Phänomenologie der Fremderfahrung (Waldenfels, 2006) im Kontext geistiger und schwerer Behinderung phänomenologisch ausgedeutet. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden pädagogisch-didaktische Implikationen abgeleitet.
Link zur Veröffentlichung: https://www.transcript-verlag.de/detail/index/sArticle/6463/sCategory/310000025
Annika Barzen (Zweitbetreuung) (abgeschlossen)
Rekonstruktion pferdegestützter Interventionen aus der Kinderperspektive
In diesem kumulativen Dissertationsprojekt entstehen 5 Fachbeiträge, die sich mit pferdegestützten Interventionen aus der Perspektive von Kindern befassen. Die Arbeit widmet sich einem Forschungsdesiderat, da die Kinderperspektive in diesem Zusammenhang bisher kaum wissenschaftlich betrachtet wird. Zunächst wurde eine kritische Auseinandersetzung mit dem Forschungsfeld tiergestützter Interventionen vorgenommen, da in diesem Feld häufig Bezug auf wissenschaftlich nicht abgesicherte Erklärungsansätze genommen wird. Der Erhebung des Forschungsstandes war der zweite Schritt in der Annäherung an das Forschungsthema. Es wurden Studien gesammelt, welche sich mit der psychischen, sozialen und emotionalen Wirkung pferdegestützter Interventionen bei Kindern befassen. Um zu verstehen, was für Kinder an pferdegestützten Interventionen relevant ist, werden diese in den Forschungsprozess einbezogen, sodass sie ihre eigenen Relevanzen explizieren können. Somit wird eine neue Perspektive auf bestehende Forschungsergebnisse eröffnet, welche ein tieferes Verständnis für die Wirkweisen pferdegestützter Interventionen bietet und auch die Möglichkeit zur Evaluation der praktischen Durchführung beinhaltet. Wie Kinder pferdegestützte Förderung wahrnehmen, wird mit Hilfe von offenen Leitfadeninterviews und der Grounded Theory herausgearbeitet. Weiterhin werden Zeichnung der Kinder von sich selbst am Stall erhoben und analysiert, um neben der Sprache eine weitere Ausdrucksmöglichkeit zu bieten.
Robert Stöhr (abgeschlossen)
Behinderung und Technik. Eine phänomenologische Studie
In der Dissertation soll mittels Literaturanalyse herausgestellt werden, was in den Wissenschaften von Behinderung unter "Technik" verstanden wird, sowie welche Bedeutungen und Ziele mit technologischen Entwicklungen für behinderte Menschen implizit oder explizit verknüpft werden. Neben fachspezifischer Literatur wird Literatur aus der Medizin- und Orthopädietechnik einerseits (Stichwort Assistive Technologien), aus ingenieurwissenschaftlichen Fachgebieten wie Raumplanung und Innenarchitektur andererseits (Stichwort Barrierefreiheit) auf deren Technikverständnis hin untersucht. Frage ist, ob sich so ein oder mehrere Technikbegriffe herausfiltern lassen, bzw. welche Technikbegriffe sich reflexiv aus den mit technologischen Entwicklungen verknüpften Bedeutungen und Zielen ableiten lassen könnten.
Vor dem Hintergrund einer phänomenologischen Technikdeutung in Anschluss an B. Waldenfels (1990, 1999, 2002, 2005) sollen die Ergebnisse der Literaturanalyse kritisch unter der Fragestellung diskutiert werden, inwiefern die gefundenen Begriffe von Technik und damit verknüpfte Bedeutungen und Ziele evtl. in Widerspruch zueinander geraten könnten und wie diese Widersprüche in phänomenologischer Hinsicht letztlich vielleicht nicht aufgelöst, aber zu einem reflektierten und produktiven Umgang mit Technik für behinderte Menschen führen könnten.
Ina Scholz (abgeschlossen)
Das Konzept Lebensqualität in der Heil- und Sonderpädagogik – kritische Reflexion und philosophische Erweiterung
Zunächst wird vor dem Hintergrund einer gesellschaftskritischen Analyse elaboriert, wie die Heil- und Sonderpädagogik das Konzept Lebensqualität als ein gerechtigkeitsförderndes Leitziel verhandelt und beforscht. Hierbei werden insbesondere die in der Forschung liegenden Probleme und Ungereimtheiten, die auf ein verkürztes, empirisch-subjektivistischen Paradigma zurück zu führen sind, aufgespürt und in aller Deutlichkeit gewürdigt. Anschließend wird mit Hilfe philosophisch-ethischer Ideen der Versuch unternommen, die bisherige als unterkomplex zu bezeichnende Verhandlung von Lebensqualität zu erweitern. Dies gelingt indem die Auseinandersetzung mit dem guten Leben entlang der Aporie von Gerechtigkeit aufgespannt wird. In einem differenztheoretischen Sinne wird Gerechtigkeit als fortlaufender, unabweisbarer Auftrag begreifbar, der nicht nur stets jegliche Erkenntnisse und Gewissheiten in Frage stellt, sondern auch die Beziehung zum für ein erkennbares ‚Objekt‘ geglaubten Anderen unterwandert, indem er sie als asymmetrisch (re)formuliert.
Die Arbeit zielt darauf ab, einen offenen, achtsamen und reflektierten differenztheoretischen Diskurs anzustoßen, der insbesondere auch empirische, heil- und sonderpädagogische Forschung angesichts radikaler Differenz vor überhöhten Objektivitäts- und Wirksamkeitsansprüchen bewahrt und so gerechtigkeitsfördernde Leitziele wie Lebensqualität in all ihrer Ambiguität und Komplexität hervorhebt.
Link zur Veröffentlichung: https://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2510.html
Svenja Meuser (abgeschlossen)
Behinderung und Enhancement. Eine Analyse ethischer Positionen
Die Ausweitung biomedizinischer Handlungsoptionen durch die Entwicklungen in den so genannten Lebenswissenschaften ist seit jeher mit ambivalenten Implikationen für Menschen mit Behinderung verbunden. Neben den Chancen, die die Life Sciences bieten, stehen sie auch für eine zunehmende Technisierung, Biologisierung und Medikalisierung menschlichen Lebens und suggerieren ein Machbarkeitsdenken, das Behinderung als nicht mehr hinzunehmendes Schicksal betrachtet. Mit dem Rückgriff auf das Motiv der Leidvermeidung geht in den Life Sciences also zunächst das Versprechen eines therapeutischen Nutzens einher. Etwa Mitte der 1990er Jahre zeichnet sich dann allerdings eine Diskussion ab, die den nicht-krankheitsbezogenen Einsatz biotechnologischer Interventionsmöglichkeiten in den Blick nimmt. Seitdem werden unter dem Stichwort Human Enhancement Maßnahmen zusammengefasst, die weitreichende Eingriffe in die psychophysische Konstitution des Menschen erlauben und dabei auf die Verbesserung menschlicher Fähigkeiten bzw. des menschlichen Erscheinungsbilds abzielen.
Das Thema Behinderung stellt sich in der Enhancement-Debatte einerseits als unterrepräsentiert dar, andererseits fungiert es als Negativbeispiel, das der Nutzung von Enhancement einen entscheidenden Legitimitäts- und Plausibilitätsfaktor hinzufügen soll. Vor diesem Hintergrund geht es in vorliegender Untersuchung um eine rehabilitationswissenschaftliche Aufarbeitung der Enhancement-Debatte, die das Thema Behinderung in den Fokus rückt und dabei notwendigerweise auf die Philosophie, Anthropologie und Ethik zurückgreift. Dabei zeigt sich, dass die Debatte um Human Enhancement ein teilweise gravierendes Gefährdungspotential für Menschen mit Behinderung mit sich bringt. An dieser Stelle wird die hohe Relevanz der Arbeit für die Heil-, Sonder- und Rehabilitationspädagogik deutlich, die dringend und einmal mehr gefordert ist, einen ethischen Schutzbereich für Menschen mit Behinderung aufzustellen.
Link zur Veröffentlichung: https://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2500.html
Michaela Menth (abgeschlossen)
Heilpädagogische Haltung. Denkbewegungen zwischen Heilpädagogik und Philosophie
Der Begriff der heilpädagogischen Haltung zeichnet sich durch Ambivalenzen aus. Zum einen entzieht er sich objektiver Operationalisierung und somit empirischer Zugänglichkeit, zum anderen hält er sich hartnäckig im fachsprachlichen Gebrauch. Gleichzeitig wird das Adjektiv ‚heilpädagogisch‘ häufig als Feldbeschreibung verwendet. Entgegen dieses Umstandes wird heilpädagogische Haltung in der vorgelegten Dissertation als professionell gebundene Haltung verstanden. In einem ersten Schritt wurde eine begriffsgeschichtliche Analyse der bis dato veröffentlichten Ausführungen zu heilpädagogischer Haltung vorgenommen und drei verschiedene Modi identifiziert. Im Rahmen der Arbeit wurde in der Folge für eine Weiterentwicklung des Begriffs, basierend auf dem aristotelischen hexis-Konzept und erweitert durch die Haltungsphilosophie Frauke Kurbachers, ein Verständnis heilpädagogischer Haltung entwickelt, das sich als Beziehungsgeflecht zwischen Haltungsakteur:in, Haltungsadressat:in und Haltungsakt in einem Kontext vollzieht. Die Verlagerung des Denkortes in das Geschehen hinein konturiert heilpädagogische Haltung als einen kontextualisierten Prozess zwischen Personen, der Impuls und Antwort beinhaltet, und in dem die Fachkraft aus dem Ermöglichungsgrund aus Disziplin und Profession der Heilpädagogik schöpft, in Verantwortung für das Haltungs- und Handlungsgeschehen involviert und in ihrer Positionalität gefordert ist. Auf der Grundlage personen- und systembezogener theoretischer Erkenntnisse und im Bewusstsein der Uneinholbarkeit des Gegenübers wird Beziehung professionell gestaltet. Prozess und Antwort reflektieren auf die Fragen nach dem guten Leben, den Verständnissen von Person und Behinderung und bringen dies im Handeln zum Ausdruck.
https://kups.ub.uni-koeln.de/52693/1/Dissertation%20M.%20Menth.pdf
Leicht gekürzte Printfassung: https://bhpverlag.de/programm/heilpaedagogische-haltung/
Anika Wehling (abgeschlossen)
Männer im Schwangerschaftskonflikt. Erfahrungen nach einem beunruhigenden pränatalen Befund
Methoden der pränatalen Diagnostik werden seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Fachrichtungen diskutiert. Ethische Diskurse bewegen sich dabei vom Recht auf Selbstbestimmung der Frauen bis hin zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes. Ebenso stellen Aspekte gesellschaftlicher Verantwortung und Tragweite eine Herausforderung dar.
Für die Disziplinen der Heil- und Sonderpädagogik ergibt sich der Gesprächs- und Handlungsbedarf insbesondere aus dem Umstand, dass es sich bei pränataler Diagnostik um vorgeburtliche Methoden handelt, mit deren Hilfe kranke oder behinderte Kinder immer früher „entdeckt" werden, was nicht selten einen Schwangerschaftsabbruch zur Folge hat.
Da eine pränatale Befundmitteilung mit einer starken emotionalen Belastung für die Betroffenen einhergeht, sind eine professionelle Aufklärung, Beratung und Begleitung unerlässlich. Dabei stellt es aus unterschiedlichen Gründen eine Herausforderung dar, die Betroffenheit der werdenden Väter zu thematisieren sowie für diese zu sensibilisieren.
Das Dissertationsvorhaben richtet sich daher an das Erleben bzw. Erinnern einer Befundmitteilung von betroffenen Männern, unabhängig vom letztendlichen Ausgang der Schwangerschaft. Das Erleben der Diagnosemitteilung, eines eventuellen Entscheidungsprozesses und der darauffolgenden „Zeit danach", welche von den Interviewpartnern erinnert wird, stellen wesentliche Inhalte dar.
Die 19 narrativ geführten Interviews wurden im Forschungsstil der Grounded Theory ausgewertet, um anschließend zu empirisch verankerten Ergebnissen zu gelangen.
Die Arbeit konnte Hinweise dafür liefern, welche Themen, Aspekte und Herausforderungen die Betroffenen für sich als bedeutsam herausstellen.
Link zur Veröffentlichung: https://www.transcript-verlag.de/author/wehling-anika-320027836/
Elena Brushinski (abgeschlossen)
Das Unbehagen am Rande des Bürgersteigs. Begegnung mit dem sozialen Phänomen Obdachlosigkeit.
Ursprünglicher Titel: Intersubjektive Anerkennung und Visibilität – Das Unbehagen am Rande des Bürgersteigs. Eine Theorie des Unbehagens am Beispiel der Begegnung mit dem sozialen Phänomen Obdachlosigkeit
In der vorliegenden Arbeit wird Obdachlosigkeit als soziales Phänomen zwischen Stigmatisierung und sozialer Unsichtbarkeit erörtert. Durch einen anerkennungstheoretischen Zugang wird eine ethisch orientierte Theorie des Unbehagens formuliert, wobei das Unbehagen als eine Art der Alarmanlage oder eines Ankers der Menschlichkeit verstanden wird. Die Theorie des Unbehagens basiert auf einer Verknüpfung der Aufdringlichkeit eines Attributes nach Goffman, der intersubjektiven Subjektkonstitution nach Sartre und der Vorzeitigkeit von Verantwortung nach Lévinas. Zentrale Fragen sind: Was löst die Begegnung mit Obdachlosigkeit aus? Inwiefern kann von einem Unbehagen gesprochen werden und was bedeutet dieses Unbehagen für das Verständnis eines wertschätzenden Miteinanders? Was sagt dieses Unbehagen über den Zustand der Gesellschaft, ihre Normen und Werte aus?
Link zur Veröffentlichung: https://www.beltz.de/produkt_detailansicht/45306-das-unbehagen-am-rande-des-buergersteigs.html
Nadine Dziabel (abgeschlossen)
Reziprozität, Behinderung und Gerechtigkeit. Eine grundlagentheoretische Studie.
Ursprünglicher Titel: Reziprozität - eine ambivalente Figur im Gerechtigkeistdiskurs um Menschen mit Behinderungen
Reziprozität gilt als Basiselement einer sogenannten 'Minimalethik', die elementare Verbindlichkeiten für das menschliche Miteinander im Sinne der Gerechtigkeit formuliert. Die Sorge für Menschen mit Behinderung wird i.d.R. nicht in diesen Bereich gerechtigkeitsgeschuldeter Pflichten eingeordnet, sondern gilt als verdienstliches 'Mehr', in dem Reziprozität keine Rolle spielt. Eine solche antagonistische Betrachtung von Gerechtigkeit und Sorge stützt sich maßgeblich auf die jeweils vorausgesetze Notwendigkeit von Reziprozität, obwohl der Begriff höchst unterbestimmt ist (vgl. Conradi 2001,67). Die Ausleuchtung dieses unterbestimmten Schlüsselbegriffs aus heilpädagogischer Perspektive soll zur Erhellung der Diskussionsgrundlage beitragen und so Impulse für die weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit vermeintlichen Grundvoraussetzungen von Gerechtigkeit und deren Bedeutung für die Sorge für Menschen mit Behinderung geben.
Link zur Veröffentlichung: http://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2173.html
Barbara Brachmann (abgeschlossen)
Anerkennung und geistige Behinderung – Entwurf eines Konzeptes professionellen Handelns
Im Rahmen des Promotionsvorhabens wird auf Basis der Theorie der Anerkennung nach Axel Honneth ein Konzept professionellen Handelns entwickelt. Dieses Konzept zielt auf die schrittweise Umsetzung der in der UN-Behindertenrechtskonvention enthaltenen Forderungen und auf die Schaffung der wesentlichen Voraussetzungen für die Verwirklichung der dort formulierten Rechte ab. In diesem Sinne soll es eine Handlungsgrundlage für diejenigen Personen darstellen, die in einem professionellen Kontext mit erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung im Bereich wohnbezogener Dienstleistungen tätig sind. Im Rahmen des Promotionsvorhabens ist somit zu klären, ob die Theorie der Anerkennung geeignet ist, die Umsetzung der Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention zu unterstützen.
Link zur Veröffentlichung: https://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/2064.html
Fabian van Essen (abgeschlossen)
Position und Perspektive - eine qualitative Studie zu den nachschulischen Lebensverläufen von Absolventen der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Abgängerinnen und Abgänger der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen verfügen bei der Beendigung ihrer Schulzeit herkunftsbedingt über wenig ökonomisches und abschlussbedingt über wenig (institutionalisiertes) kulturelles Kapital. Die Aussicht auf eine Erwerbstätigkeit, die gesellschaftliche Anerkennung und dauerhafte Existenzsicherung mit sich führt, ist deshalb äußerst gering. Unter Bezugnahme auf die relationale Soziologie Pierre Bourdieus (1985) wird im Rahmen der Dissertation diese eingeschränkte Ausgangslage mit Blick auf die Felder Schule, Ausbildung und Arbeitsmarkt analysiert. Der empirische Teil der Arbeit thematisiert die sozialen Laufbahnen von Abgängern der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sechs bis acht Jahre nach Beendigung der Schulzeit sowie die damit zusammenhängenden subjektiven Sichtweisen und Orientierungen im und auf den sozialen Raum (vgl. Barlösius 2006, 126).
Link zur Veröffentlichung: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-01618-0
Hilke Harmel (abgeschlossen)
Subjekt zwischen Abhängigkeit und Autonomie
Eine kritische Literaturanalyse und ihre Bedeutung für die Behindertenpädagogik
Spätestens seit den frühen 1990er Jahren gilt die Forderung nach Selbstbestimmung bzw. Autonomie als eine oberste Leitlinie der Behindertenpädagogik. In der Fachliteratur stehen ihr Abhängigkeit und Fremdbestimmung entgegen, die unbedingt aufzulösen sind. Jedoch stellt ein unauffällig kleiner Teil der Literatur diesen Dualismus in Frage: Abhängigkeit und Autonomie werden hier als miteinander verwoben gedacht. Wie passen beide Feststellungen zusammen? In welcher Hinsicht werden die Begriffe als gegensätzliche, in welcher als miteinander verflochtene betrachtet? Und inwiefern ist – trotz der unbedingt notwendigen Forderung nach Selbstbestimmung und Autonomie – ein Zusammen von Abhängigkeit und Autonomie für eine Beschreibung des Menschen unumgänglich? Neben deutschsprachigen behindertenpädagogischen Texten helfen phänomenologische, historische, soziologische, sozialphilosophische, psychoanalytische, feministische und neurowissenschaftliche Perspektiven das Verhältnis von Abhängigkeit und Autonomie zu analysieren und den Versuch einer Neuklärung dieses Verhältnisses für die Behindertenpädagogik zu unternehmen.
Link zur Veröffentlichung: www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/1819.html
Jan Gerdts (abgeschlossen)
Bedeutungen von pränataler Diagnostik für Menschen mit Behinderungen – Eine qualitative Studie
Die gegenwärtigen Techniken der pränatalen Diagnostik können Menschen mit (pränatal diagnostizierbaren) Behinderungen als kränkendes oder verletzendes Signal der eigenen potentiellen Vermeidbarkeit auffassen. In einer qualitativ-empirischen Studie wird den (subjektiven) Bedeutungen eines solchen Signals aus der Perspektive behinderter Menschen nachgegangen und damit eine spezifische Reflexionsform der pränatalen Diagnostik aus Betroffenenperspektive expliziert.
Link zur Veröffentlichung: www.klinkhardt.de/ewr/978389733198.html
Gwendolin Julia Schulz (abgeschlossen)
Lehrer und ihre auffälligen Schüler
Eine qualitative Studie zu Verhaltensauffälligkeiten an Förderschulen
Die Dissertation betrachtet mit Verhaltensauffälligkeiten ein vieldiskutiertes und sehr komplexes Thema der Sonderpädagogik. Anders als in bisherigen Studien wurden in der Untersuchung »subjektive Theorien« von Lehrern zum Phänomen Verhaltensauffälligkeit bei ihren Schülern an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in NRW erforscht. Definitionen, Deutungen, Einschätzungen zum und Formen des Umgangs mit dem Phänomen standen bei der Analyse im Vordergrund. Zudem wurden Fragen zu Belastungs- und Unterstützungsmomenten, zu Fort- und Ausbildung sowie zur generellen Relevanz des Themas Verhaltensauffälligkeiten betrachtet.
- Schulz, Gwendolin Julia (2008): Verhaltensauffällig? Psychisch gestört? Problematisches und herausforderndes Verhalten von Schülern und wie Lehrer damit umgehen – eine qualitative Untersuchung an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In: VHN, 77. Jg., 4, 355-357.
- Schulz, Gwendolin Julia (2010): "Was bräuchten Sie zum Umgang mit Ihren 'auffälligen' Schülern?" Zur Theorie und Praxis des Umgangs mit Verschiedenheit. In: Schildmann, Ulrike (Hg.): Umgang mit Verschiedenheit in der Lebensspanne. Behinderung - Geschlecht - kultureller Hintergrund - Alter/Lebensphasen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Verlag
Link zur Veröffentlichung: https://www.fk-reha.tu-dortmund.de/IB/cms/de/Publikationen/Lehrer-und-ihre-auffaelligen-Schueler-Eine-qualitative-Studie-zu-Verhaltensauffaelligkeiten-an-Foerderschulen/index.html
Claudia Gottwald (abgeschlossen)
Lachen über das Andere
Eine historische Analyse komischer Repräsentationen von Behinderung
Über Jahrhunderte wurde unbefangen über Behinderungen gelacht. Erst im 18. Jahrhundert kommt es zu Einschränkungen und Verboten dieses Lachens. Bis Mitte der 1970er Jahre ist nicht Komik, sondern Mitleid prägend für den Umgang mit Behinderung. Heute ist es in bestimmten Kontexten, etwa Witzen und Cartoons, wieder erlaubt, sich über körperliche und kognitive Abweichungen zu amüsieren.
Welche komischen Darstellungen von Behinderung sind für verschiedene Zeiten charakteristisch? Wie werden Lachanlässe und Lachverbote begründet? Anhand zahlreicher Quellen erforscht Claudia Gottwald komische Repräsentationen und ihre Diskurse und leistet damit einen Beitrag, die Kontingenz von Behinderung zu beleuchten.
Link zur Veröffentlichung: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-1275-2/lachen-ueber-das-andere/
Laut Urteil vom 12. Mai 1998 - 312 O 85/98 - ”Haftung für Links” hat das Landgericht (LG)Hamburg entschieden, dass man durch die Erstellung eines Links die Inhalte der verlinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das Gericht - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Wir distanzieren uns ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten Seiten auf dieser Homepage und machen uns die Inhalte der verlinkten Seiten nicht zu eigen. Diese Erklärung gilt für alle verfügbaren Links auf dieser Homepage.