Feedback in der Praxis des Schulalltags (FiPS)
Projektteam
Prof. Dr. Sabine Gruehn (Universität Münster)
Jun.-Prof. Dr. Katrin Lintorf (Universität zu Köln)
Laura McCullaugh (Universität Münster)
Prof. Dr. Stefanie van Ophuysen (Universität Münster)
Projektdauer
Seit 01/2024 fortlaufend
Projektbeschreibung
Zielsetzung
Feedback ist jede Form von Information, die Lernende über ihren aktuellen Lern-/Leistungsstand informiert und dazu dient, den weiteren Lernprozess zu regulieren (Lipowsky, 2015; Narciss, 2012). Dementsprechend hat sich Feedback in zahlreichen Studien auch als zentraler Faktor für erfolgreiches Lernen erwiesen (Hattie, 2009; Wisniewski, Zierer & Hattie, 2019).
Verschiedene Reviews und Meta-Analysen belegen allerdings eine hohe Heterogenität der Wirkung von Feedback – bis hin zu negativen Effekten (Kluger & DeNisi, 1996; Wisniewski et al., 2019). Infolgedessen dominieren in der Feedback-Forschung Labor- und Interventionsstudien, die erforschen, wie Feedback gestaltet sein muss, damit es besonders lernförderlich ist. Nur vergleichsweise wenige Studien analysieren die Umsetzung von Feedback im natürlichen Schulkontext (Ruiz-Primo & Brookhart, 2018). Als Methode der Wahl dienen dabei oft Unterrichtsbeobachtungen oder Befragungen/Interviews mit Lehrkräften. Ist die Perspektive der Feedbackempfänger:innen von Interesse, überwiegen Befragungen mit älteren Lernenden.
Dies greifen wir auf und untersuchen, wie jüngere Schüler:innen das Feedback in ihrem Schulalltag wahrnehmen. Dafür erproben wir einen Fragebogen zur Wahrnehmung der Feedbackpraxis auf seine Eignung für den Einsatz am Ende der Grundschule und am Anfang der Sekundarstufe I.
Methode
Wir führen eine einmalige Befragung von Schüler:innen der Klassenstufen 3, 4, 5 und 6 durch. Dabei beschränken wir uns auf das Fach Deutsch. In einem standardisierten Fragebogen werden die Schüler:innen um Auskunft gebeten, welche Informationen das Feedback ihrer Deutschlehrkraft beinhaltet (z. B. Feedback … zur Qualität eines Arbeitsergebnisses, … zur Arbeitsweise, … zur weiteren Vorgehensweise etc.) und wie die Deutschlehrkraft das Feedback übermittelt. Daneben erfragen wir demographische Angaben sowie einige Angaben rund um den Deutschunterricht.
Literaturverzeichnis
Hattie, J. A. C. (2009). Visible learning. A synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement. London: Routledge. https://doi.org/10.4324/9780203887332
Kluger, A. N. & DeNisi, A. (1996). The effects of feedback interventions on performance. A historical review, a meta-analysis, and a preliminary feedback intervention theory. Psychological Bulletin, 119(2), 254–284. https://doi.org/10.1037/0033-2909.119.2.254
Lipowsky, F. (2015). Unterricht. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (2. Aufl., S. 69–105). Berlin: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41291-2_4
Narciss, S. (2012). Feedback Strategies. In N. M. Seel (Ed.), Encyclopedia of the sciences of learning (S. 1289–1293). Boston, MA: Springer. https://doi.org/10.1007/978-1-4419-1428-6_283
Ruiz-Primo, M. A. & Brookhart, S. M. (2018). Using feedback to improve learning. New York, NY: Routledge.
Wisniewski, B., Zierer, K. & Hattie, J. A. C. (2019). The power of feedback revisited: A meta-analysis of educational feedback research. Frontiers in Psychology, 10, 3087. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.03087