Das Forschungsprojekt multimo fokussiert externalisierende Verhaltensweisen bei Kinder, worunter man verweigerndes, aggressives, unruhiges und aufmerksamkeitsbeeinträchtigtes Verhalten versteht. Ein großer Teil der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zeigt diese Verhaltensweisen, welche mit einem deutlich erhöhten Risiko für Lernprobleme und damit einhergehend langfristig ungünstige Bildungsergebnisse einhergehen. Darüber hinaus stellen Schulabsentismus und die Entwicklung psychischer Störungen wie Substanzmissbrauch und -abhängigkeit häufige Langzeitfolgen dar.
In unserem Projekt multimo haben wir dem internationalen Forschungsstand entsprechend evidenzbasierte Einzelmaßnahmen zu einer übergreifenden Präventionsstrategie miteinander verbunden, wie sie von internationalen Expertinnen und Experten empfohlen wird.
Multimo zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
• Multimodalität: Kombination von Kind- und Umfeld-zentrierten Interventionen (pädagogische Fachkräfte, Eltern)
• Mehrstufigkeit: Orientierung am Bedarf des Kindes (zunächst werden Interventionen für alle Kinder angeboten, bei ausbleibendem Fördererfolg werden gezielt weitere Interventionen eingesetzt)
• Multiprofessionalität: Einbindung aller Professionen die an Schule und Kita beteiligt sind.
Multimo wurde bereits in zwei Schuljahren an zwei Grundschulen in Einzelfallstudien pilotiert und der ersten Erfahrungen entsprechend modifiziert. In diesem Jahr wird bereits im Vorschulalter angesetzt, um betroffenen Kindern den Einstieg in die Schule zu erleichtern. Dazu werden bestehende Interventionsprogramme zur Prävention von Verhaltensstörungen für den KiTa-Alltag adaptiert.
Multimo wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Erziehungshilfe und sozial-emotionale Entwicklungsförderung von Prof. Dr. Thomas Hennemann durchgeführt.