Projekt FiS
„Förderung der Lern- und Bildungsprozesse von Kindern in der Schuleingangsphase"
Projektleitung: Prof. Dr. Petra Hanke und Dr. Anna Katharina Hein
Projektmitarbeiterin: Melanie Eckerth
Zusammenfassung:
Das FiS-Projekt ist eine Längsschnittuntersuchung, welche in den Jahren 2006 bis 2009 unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Hanke und Dr. Anna Katharina Hein an der Universität Münster durchgeführt wurde.
In diesem Zusammenhang wurden ca. 700 Kinder vom Zeitpunkt ihrer Schulanmeldung (November 2006) bis zum Ende des 2. Schuljahres (Juni 2009) zunächst in 32 Kindertageseinrichtungen und anschließend in 15 Grundschulen in Münster begleitet. An der Erhebung in der Grundschule waren 22 jahrgangsbezogene und 27 jahrgangsübergreifende Lerngruppen beteiligt.
Neben dem Einsatz von Lernbeobachtungsverfahren zur Erfassung der Entwicklung der Kinder im schriftsprachlichen, mathematischen und sozial-emotionalen Bereich, wurden im FiS-Projekt im regelmäßigen Abstand Beobachtungen in den Vorschul- bzw. Lerngruppen der am Projekt beteiligten Kindertageseinrichtungen und Grundschulen vorgenommen und Befragungen der Eltern und der dort tätigen pädagogischen Fachkräfte durchgeführt.
Die Konzeptualisierung des Untersuchungsdesigns basiert auf dem Angebots-Nutzungs-Modell der Wirkungsweise institutioneller Bildungsarbeit, das in Anlehnung an Andreas Helmke (2003) für den Elementarbereich weiter ausdifferenziert wurde.
Folgenden zentralen Fragestellungen wird im Rahmen des FiS-Projektes nachgegangen:
- Wie verlaufen die Lern- und Bildungsprozesse von Kindern im schriftsprachlichen und mathematischen Bereich in der Übergangsphase von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule?
- Lassen sich bezogen auf die schriftsprachlichen und mathematischen Lernverläufe von Kindern Unterschiede zwischen verschiedenen Personengruppen feststellen?
- Welche Entwicklungstypen lassen sich jeweils identifizieren?
- Als wie stabil erweisen sich die schriftsprachlichen und mathematischen Fähigkeiten der Kinder in der Phase des Übergangs?
- Welche individuellen Kontextfaktoren erweisen sich für die Vorhersage der Ergebnisse der Kinder im schriftsprachlichen und mathematischen Bereich jeweils als bedeutsam?
- Wie werden diese Lern- und Bildungsprozesse der Kinder in Kindertageseinrichtung, Grundschule und Elternhaus gefördert?
- Welche Bedingungen erweisen sich auf individueller, familiärer und institutioneller Ebene als besonders förderlich für die Lern- und Bildungsprozesse der Kinder in den verschiedenen Entwicklungsbereichen?
- Wodurch zeichnen sich „Optimalgruppen" bzw. „Optimalklassen" in Kindertageseinrichtung und Grundschule aus?
Ausgewählte Veröffentlichungen:
- Eckerth, M./Hanke, P./Hein, A. K. (2012): Schutzfaktoren zur Unterstützung der Übergangsbewältigung von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule - Ergebnisse aus dem FiS-Projekt. In: Pohlmann-Rother, S./Franz, U. (Hrsg.): Kooperation von KiTa und Grundschule. Eine Herausforderung für das pädagogische Personal. Köln. S. 57-70.
- Eckerth, M./Hanke, P./Hein, A. K. (2012): Schulische Bedingungen des Lehrens und Lernens im Anfangsunterricht der Grundschule - ausgewählte Ergebnisse aus dem FiS-Projekt. In: Hellmich, F./Förster, S./Hoya, F. (Hrsg.): Bedingungen des Lehrens und Lernens in der Grundschule. Bilanz und Perspektiven. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 16. Wiesbaden. S. 65-68.
- Eckerth, M./Hein, A.K./Hanke, P. (2011): Analysen der sozial-emotionalen Entwicklung von Kindern im Übergang von der Kita zur Grundschule am Beispiel des Selbstkonzepts der Schulfähigkeit - Ergebnisse aus dem FiS-Projekt. In: Kucharz, D./Irion, Th./Reinhoffer, B. (Hrsg.): Grundlegende Bildung ohne Brüche. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 15. Wiesbaden. S. 91-94.
- Hein, A.K./Eckerth, M./Hanke, P. (2011): Die Bewältigung des Übergangs von der Kita in die Grundschule durch Kinder aus der Sicht von Erzieherinnen, Erziehern und Eltern - Ergebnisse aus dem FiS-Projekt. In: Kucharz, D./Irion, Th./Reinhoffer, B. (Hrsg.): Grundlegende Bildung ohne Brüche. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 15. Wiesbaden. S. 95-98.
- Hanke, P./ Hein, A.K. (2010): Der Übergang zur Grundschule als Forschungsthema. In: Diller, A./ Leu, H.R./ Rauschenbach, T. (Hrsg.): Wie viel Schule verträgt der Kindergarten? Annäherung zweier Lernwelten. München. S. 91-110.
- Eckerth, M. (2010): Wie gehen Grundschullehrkräfte im Rahmen des schriftsprachlichen Anfangsunterrichts mit Heterogenität um? In: Arnold, K.-H./Hauenschild, K./Schmidt, B./ Ziegenmeyer, B. (Hrsg.) (2010): Zwischen Fachdidaktik und Stufendidaktik. Perspektiven für die Grundschulforschung. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 14. Wiesbaden. S. 121-124.
- Hein, A.K./Eckerth, M./Hanke, P.: Grundschul- und fachdidaktische Merkmale jahrgangsbezogenen und jahrgangsübergreifenden Unterrichts in der Schuleingangsphase. In: Arnold, K.-H./Hauenschild, K./Schmidt, B./ Ziegenmeyer, B. (Hrsg.): Zwischen Fachdidaktik und Stufendidaktik. Perspektiven für die Grundschulforschung. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 14. Wiesbaden. S. 51-54.
- Hanke, P./Hein, A. K.(2008): Heterogenität im Übergang in die Grundschule. In: Ramseger, J./Wagener, M. (Hrsg.): Chancenungleichheit in der Grundschule. Ursachen und Wege aus der Krise. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 12. Wiesbaden. S. 287-290.
- Hanke, P. (2007): Förderung der Bildungsprozesse von Kindern in der Schuleingangsphase - Konzeption des FiS-Projektes. In: Möller, K./Hanke, P./Beinbrech, K./Hein, A.K./Kleickmann, Th./Schages, R. (Hrsg.): Qualität von Grundschulunterricht entwickeln, erfassen, bewerten. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 11. Wiesbaden. S. 187-190.