„Ich habe was was du nicht siehst.“ 

Partizipative Identifikation von spezifischen Herausforderungen und Bedarfen des Studierens mit nichtsichtbaren Beeinträchtigungen und Entwicklung von praxisrelevanten Materialien

Projektbeschreibung

Über die Hälfte der Personen, die mit einer studienerschwerenden Beeinträchtigung studieren, geben an, dass diese für Außenstehende auch auf Dauer nicht wahrnehmbar sei (Steinkühler et al., 2023). Zwar hat der Grad der Sichtbarkeit keinerlei grundsätzliche Aussagekraft für das Ausmaß der erlebten Studienerschwernis, dennoch können sich die konkreten Erfahrungen und Herausforderungen von Studierenden mit sichtbaren gegenüber nichtsichtbaren Beeinträchtigungen stark voneinander unterscheiden. Eine Besonderheit nichtsichtbarer Beeinträchtigungen ist beispielsweise, dass die Studierenden darüber entscheiden können, ob sie anderen Personen von ihrer Beeinträchtigung erzählen oder nicht. Ergebnisse einer bundesweiten Befragung (Labersweiler, 2018) zeigen, dass ein bedeutsamer Anteil der befragten Studierenden aufgrund von negativen Erfahrungen oder Befürchtungen niemandem an der Hochschule von der eigenen Beeinträchtigung erzählt hat. Diese Nichtoffenlegung trägt dazu bei, dass insbesondere Studierende mit nichtsichtbaren Beeinträchtigungen ihre Rechte auf Nachteilsausgleich, Beratung und Unterstützung nur begrenzt oder gar nicht in Anspruch nehmen (können), was wiederum die chancengerechte Teilhabe am Studium erschwert.

Ziel des Projektes „Ich habe was, was du nicht siehst“ ist es daher, die Bedingungen des Studierens mit nichtsichtbaren Beeinträchtigungen an der Universität zu Köln zu verbessern. Dazu wird es drei Workshop-Termine geben, die sich methodisch am Konzept des Design Thinking orientieren und insbesondere die Partizipation und die Expertise der Studierenden in den Fokus stellen. Am ersten Termin wird der Problemraum erkundet: hier sollen gemeinsam spezifische Herausforderungen des Studierens mit nichtsichtbaren Beeinträchtigungen identifiziert und priorisiert werden. Darauf aufbauend sollen am zweiten Temin der Lösungsraum gestaltet werden: gemeinsam sollen Ideen für Materialien (z. B. für Lehrende oder Beratungsstellen) gesammelt werden, die die Bedarfe und Herausforderung adressieren und zu mehr Sichtbarkeit des Themas beitragen. Die Produkte – wie Handreichungen, Poster oder Social Media-Beiträge – werden anschließend intern ausgearbeitet, sodass bei einem dritten Termin dann eine Rückmeldung über die Umsetzung gegeben werden kann: Entsprechen die fertigen Produkte dem, was die Studierenden sich vorgestellt habeb? ? Die entstandenen Materialien werden daraufhin ggf. noch einmal überarbeitet und anschließend veröffentlicht, um eine nachhaltige Nutzung an der Uni zu ermöglichen. Am Tag der nichtsichtbaren Beeinträchtigungen im Oktober 2025 ist zudem eine Aktion geplant, um Aufmerksamkeit auf das Thema und die Produkte zu lenken.

Wir suchen noch Teilnehmende für das Projekt. Den Werbeflyer sowie weitere Infos zum konkreten Ablauf gibt es hier.

Projektdaten

Projektverantwortlich

Dr.‘ Jana F. Bauer

Linda Diekmann

Kontakt

unisichtbar@uni-koeln.de

Instagram: unisichtbar_uzk

Förderung

Inklusions-Projekt-Fonds der Universität zu Köln

Laufzeit

2024-2025