Universität zu Köln

Die Orofaziale Muskulatur lässt sich in einen äußeren und inneren Funktionskreis unterteilen.

Zum äußeren Funktionskreis werden die mimische Muskulatur und die Kaumuskulatur gezählt. Zum inneren hingegen die Zunge, die Mundbodenmuskulatur sowie die Gaumensegelmuskulatur. Neben wahrnehmungstherapeutischer Methoden, orofazial stimulierenden Vorgangsweisen und Übungen aus der Myofunktionellen Therapie existieren auch Übungen zur Aktivierung der Mundmotorik (Bigenzahn, 2002). Diese Basisübungen erfolgen häufig ohne Alltagsbezug und es bestehen besondere Herausforderungen die Motivation der Kinder aufrechtzuerhalten. Die Übungen werden von den Kindern bisher nach verbaler Instruktion, unterstützt mit Bildmaterial (Karten oder Ähnliches) bzw. der Therapeut*innen als Modell durchgeführt (Kittel, 2014). Evidenzen zur Umsetzbarkeit dieser Übungen im häuslichen Umfeld sind rar. Ein Aspekt, der zum Üben beiträgt und längst Einzug in die Therapie anderer Störungsbilder gefunden hat, ist die Integration alltagsnaher Übungsinhalte (Götze, Pössl, & Ziegler, 2005). Ziel des Projektes „Orofazial Kids - Orofaziale Übungen im Alltag" ist es, ansprechende, kindgerechte Geschichten zu entwickeln, wo mittels audiovisueller Unterstützung die jeweiligen Übungen zur Mundmotorik situationsspezifisch eingebunden sind. Dieses Training kann begleitend zur Sprachtherapie/Logopädie und/oder für das selbständige Üben zu Hause genutzt werden.