Tagungsdokumentation der Transfer- und Abschlusstagung

 

Am 20. und 21. Juni 2022 fand die Transfer- und Abschlusstagung des 3,5-jährigen BMBF-geförderten ethnografischen Verbund-Forschungsprojekts Bildungsteilhabe Geflüchteter in digitalisierten Bildungsarrangements (BIGEDIB, Laufzeit 01.02.2019-31.07.2022) der Universität zu Köln und der Leuphana Universität Lüneburg in den Räumlichkeiten des Maternushaus in Köln statt.

Auf der Tagung wurden gemeinsam mit relevanten Akteur*innen aus Praxis (Kinder- und Jugendhilfe sowie Schule), Politik und Wissenschaft die Ergebnisse und Implikationen des Forschungsprojekts diskutiert. Dabei standen die Fragen nach der Bedeutung digitaler Medien für die Ermöglichung von Bildungsteilhabe für junge Geflüchtete, die dafür relevanten Bedingungen und die Konsequenzen der Forschungsergebnisse für die Gestaltung pädagogischer Angebote und institutioneller Strukturen für Praxis und Politik im Fokus.

Mit 100 Anmeldungen stieß die Tagung auf breite Resonanz, die sich auch in der Zusammensetzung der Teilnehmenden aus Kinder- und Jugendhilfe, Medienpädagogik, Schule, Hochschulen sowie migrations-, jugendhilfe- und schulpolitisch Verantwortlichen auf kommunaler und Landesebene spiegelte.

In den Grußworten der Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität zu Köln Prof.‘in Dr. Beatrix Busse und der Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät an der Universität zu Köln Prof.‘in Dr. Susanne Zank wurde die besondere gesellschaftliche Relevanz der Forschung im Kontext von Digitalisierung und Flüchtlingsbewegungen gewürdigt.

Nach einer Vorstellung des Verbundprojekts durch Jun.-Prof.‘in Dr. Henrike Friedrichs-Liesenkötter von der Leuphana Universität Lüneburg wurden in drei Vorträgen der Forscher*innengruppe die Ergebnisse mit Blick auf Alltagsbewältigung, formale Bildung und die Bedeutung der digitalen Medien selbst vorgestellt und im Plenum diskutiert.

Im Rahmen eines Gallery Walk konnten die Teilnehmenden Einblicke in weitere Aspekte gewinnen. So wurden über Poster Interviewsequenzen zu Themen wie Zuschreibungen junge Geflüchteter an das Smartphone sowie Teilergebnisse des Verbundprojekts zur Reproduktion digitaler Ungleichheit während der Lockdown-Phasen in der COVID-19-Pandemie zugänglich gemacht und die vorgestellten Befunde diskutiert. Der erste Tagungstag endete mit einem gemeinsamen Abendessen im Brauhaus Gaffel am Dom.

Am darauffolgenden Morgen fasste Prof.‘in Dr. Nadia Kutscher die Ergebnisse des Vortags zusammen und stellte die systematischen Kernlinien der Befunde mit Blick auf Kontexte und Gelingensbedingungen für die Bildungsteilhabe junger Geflüchteter innerhalb digitalisierter Bildungsarrangements vor. Das Kernstück des zweiten Veranstaltungstages bildete ein Panel (Moderation: Prof.‘in Dr. Nadia Kutscher), in dessen Rahmen die Projektergebnisse aus der Perspektive von Kinder- und Jugendhilfe, Schule, medienpädagogischer Lehrer*innenbildung, Migrationspolitik sowie Bildungs- und Jugendpolitik diskutiert wurde. Auf dem Panel vertreten waren Lorenz Bahr (Landschaftsverband Rheinland, Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter – inzwischen neu berufener Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration), Tim Krieger (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung), Ali Ismailovski (Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen) sowie Jun.-Prof.‘ Dr. Henrike Friedrichs-Liesenkötter. Die Veranstaltung endete mit einer Abschlussdiskussion im Plenum, in welcher gemeinsam mit dem Panel die Komplexität der Anforderungen und Gestaltungsbedarfe, aber auch erfolgsversprechende Schritte zur Stärkung von (Bildungs-)Teilhabe geflüchteter junger Menschen im Kontext von Digitalität mit Blick auf die verschiedenen Settings betrachtet wurden.

 

Fotos

 

(Fotocredit: BiGeDiB)