Betriebliches Eingliederungsmanagement
Studie zum Umsetzungsstand des betrieblichen Eingliederungsmanagements nach § 84 Abs. 2 SGB IX

Hintergrund
Betriebliche Prävention und Return to Work-Ansätze zur Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit erkrankter Beschäftigter haben durch die Einführung des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) nach § 84 Abs. 2 SGB IX neue Impulse erhalten. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die gesetzlichen Vorgaben in den Betrieben unterschiedlich interpretiert und praktiziert werden.

Ziel der Studie ist die Erfassung quantitativer Aussagen zur Verbreitung des BEM und betrieblicher Prävention sowie qualitativer Aussagen über die Art und Weise, mit der die Betriebe bzw. die verschiedenen Akteure die Ziele des § 84 Abs. 2 SGB IX realisieren. Ebenso sollen die Faktoren aufgezeigt werden, die ein BEM begünstigen und in der Praxis zum Erfolg führen. Da bisher noch keine systematisch gewonnenen empirischen Erkenntnisse zum Umsetzungsstand und den praktischen Auswirkungen des BEM vorliegen, wurde im Auftrag des BMAS folgendes untersucht:

  • Verbreitung der Verfahren im Sinne des § 84 Abs. 2 SGB IX
  • Methoden, die im Rahmen des BEM eingesetzt werden
  • die Bereitschaft der Arbeitgeber, zur Schaffung von Rahmenbedingungen für ein
    gesünderes Altern im Betrieb durch Gesundheitsprävention und Betriebliches Eingliederungsmanagement
  • die Bereitschaft von Arbeitnehmern, Maßnahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements und anderen betrieblichen gesundheitsfördernden Maßnahmen zuzustimmen und sich an ihnen zu beteiligen
  • Auswirkungen der eingesetzten Verfahren auf Krankenstand, Leistungsfähigkeit und Erwerbsbeteiligung der Beschäftigten
  • Auswirkungen der eingesetzten Verfahren unter betriebs- und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Methodik
Da sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte des BEM untersucht werden sollen, wurde der mehrdimensionale Zugang der Triangulation gewählt. Das Forschungsdesign umfasst folgende Ebenen:

  • Bundesweite schriftliche und Online-Befragung von Betrieben, Unternehmen und Dienststellen
  • Bundesweite Befragung in der Zeitschrift „Behinderte Menschen im Beruf" (ZB)
  • Dokumentenanalyse und Interviews mit Expertinnen und Experten der Projekte der Initiative des BMAS „job - Jobs ohne Barrieren" zum § 84 Abs. 2 SGB IX
  • Interviews mit betrieblichen Expertinnen und Experten

Universität zu Köln, Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilitation:

Prof. Dr. Dr. Mathilde Niehaus

E-Mail: arbeit-reha(at)uni-koeln.de

 

Der endgültige Abschlussbericht des Projektes kann nun auf den Seiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales eingesehen und heruntergeladen werden > bitte hier klicken