Expertenbefragung „Aufgaben und Handlungsfelder im Disability Management"

 

Ziele:

Infolge weitreichender gesellschaftlicher und sozialpolitischer Veränderungen, steigt der Bedarf an Fachleuten der beruflichen Rehabilitation. Im internationalen Kontext ist die Bedeutung professioneller Unterstützung für den Erfolg der beruflichen Rehabilitation schon seit langem Gegenstand wissenschaftlicher Forschung, in Deutschland hingegen fehlen bisher entsprechende systematisch ausgewertete Daten. Die vorliegende explorative Studie soll mit einer ersten Ist-Stand-Erhebung der beruflichen Tätigkeitsbereiche von Rehabilitations-Fachleuten in Deutschland dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.

Umsetzung:

Die Untersuchung wurde als anonyme Onlinebefragung durchgeführt. Als Messinstrument diente ein internationaler englischsprachiger Fragebogen zur Erfassung beruflicher Tätigkeitsbereiche von Rehabilitations-Fachleuten, der im Rahmen der Untersuchung ins Deutsche übersetzt und angepasst wurde. Der Aufruf zur Teilnahme erfolgte über die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung sowie über den Verein der zertifizierten Disability-Manager Deutschlands e.V. Insgesamt konnten 217 Personen befragt werden. Die beruflich-soziodemographischen Angaben wurden deskriptiv ausgewertet, der Schwerpunkt lag hier auf der systematischen Kategorisierung der Antworten auf die offen formulierten Fragen. Die multivariate Auswertung der Fragebogendaten erfolgte ebenfalls deskriptiv mittels Hauptkomponentenanalyse.

Ergebnisse:

Die Mehrheit der befragten Disability Manager gab an, in ihrem beruflichen Alltag mehrere Aufgaben aus unterschiedlichen Bereichen gleichzeitig zu übernehmen. Als zentraler und vorrangiger Tätigkeitsbereich wurde die individuelle Einzelfallarbeit mit den Klienten identifiziert. Den originären Managementaufgaben auf organisationaler Ebene kommt dagegen im Durchschnitt eher eine geringere Bedeutung zu. Es wurde deutlich, dass im Bereich der beruflichen Abschlüsse und der Tätigkeitsbezeichnungen in der beruflichen Rehabilitation eine schwer überschaubare Begriffsvielfalt herrscht. Dies führt unter anderem dazu, dass von der Berufsbezeichnung nur schwer auf konkrete berufliche Tätigkeiten geschlossen werden kann. Die Befragten sahen zudem sowohl bezüglich ihrer Ausbildung als auch ihrer beruflichen Tätigkeit zahlreiche Handlungsbedarfe.

Laufzeit:

12/2008 - 05/2010

 

Ansprechperson:

E-Mail: arbeit-reha@uni-koeln.de